Gezeitenkraftwerke können an Meeresküsten gebaut werden, wo durch Ebbe und Flut das Meerwasser einmal in Richtung der Küste strömt und dann wieder abfließt. Sie funktionieren also nach dem Staudamm-Prinzip. An den Küsten, wo der Tidenhub (Differenz zwischen Hoch- und Niedrigwasserstand) sehr groß ist, lohnt sich das Erstellen solcher Kraftwerke besonders.
Damit die Strömung des Wassers für das Antreiben von Turbinen genutzt werden kann, wird eine Meeresbucht mit einem Deich vom offenen Meer abgetrennt. Im Deich werden dann Wasserturbinen in Rohre eingebaut, die bei Flut vom auffließenden Wasser, bei Ebbe vom abfließenden Wasser durchströmt werden. Dadurch werden die Turbinen in beiden Durchströmungsrichtungen gedreht. Damit das klappt muss man die Rotorenblätter jeweils drehen.
Durch die unendlich vorhandenen Kräfte des strömenden Wassers werden die Turbinen ohne Unterbrechung gedreht. Die Drehbewegung treibt Dynamos (Generatoren) wie beim Fahrrad an. Und weil das strömende Wasser kein Geld kostet, kann auf diese Weise sehr günstig Energie in Form von Strom produziert werden.
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