Bevor der Bergbau auf seiner Nordwanderung auch Datteln erreichte, gab es in dieser Gemeinde fast ausschließlich Bauern und Handwerker. Als hier die Schachtanlage Emscher-Lippe errichtet wurde, verwandelte sich die Ackerbaugemeinde innerhalb eines Jahrzehnts zu einer Industriegemeinde. Am 26.09.1873 wurde die Bohrgesellschaft Emscher-Lippe gegründet. Die Gesellschaft führte in Datteln auf dem Gut Löringhof die ersten Bohrungen durch. Denn bevor ein Bergwerk errichtet werden konnte, mussten zunächst die Kohleflöze erschlossen werden. In einer Tiefe von 564 Metern entdeckte man ein Flöz von einer Mächtigkeit von 1,50 m. In dem preußischen Berggesetz von 1865 war festgelegt, dass derjenige, der ein Mineral in einem Grubenfeld findet, auch die Schürfrechte daran erhält. |
Diese Schürfrechte beantragte die Bohrgesellschaft Emscher-Lippe am 28.09.1873 und bekam sie auch am 11.02.1874 verliehen. Bis 1878 erfolgten weitere Bohrungen im Raum Datteln, um vor dem Bau einer Zechenanlage sicherzustellen, dass auch genügend abbaubare Kohleflöze vorhanden sind. Im Jahre 1901 wird die Gewerkschaft Emscher-Lippe von dem Norddeutschen Lloyd und der Firma Friedrich Krupp aus Essen zu je 50 Prozent aufgekauft. Da die Kohleflöze in Datteln unter einem Deckgebirge von mehr als 600 Metern lagen, waren umfangreiche und teure Vorrichtungsarbeiten erforderlich. Auch der Aufbau der Übertagebetriebe, wie Fördertürme, Kohlenwäsche, Kraftwerk, Kühltürme, Maschinenhallen usw. war nur mit großen Geldsummen zu leisten. Daher wurden noch vor dem Bau des Bergwerkes weitere Grundstücke angekauft, um eine spätere Betriebsvergrößerung zu ermöglichen. Denn nur hohe Fördermengen konnten die für den Bau erforderlichen Geldsummen schnell wieder einbringen.
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Quelle: Die Texte und Illustrationen zum Thema „Die Zeche Emscher-Lippe“ entstanden mit freundlicher Unterstützung des Hermann-Grochtmann-Museums und des Stadtarchivs der Stadt Datteln Literaturangaben und Hinweise für Lehrer... |