Als im Jahre 1906 beide Schächte bis auf 600 Meter abgeteuft waren, begann man, sie durch einen Querschlag miteinander zu verbinden. Dadurch wollte man eine Wetterführung zwischen den beiden Schächten herstellen. Anschließend wurden von beiden Schächten aus Querschläge in das Grubenfeld hinein getrieben, die dann die 1. Sohle – die Wettersohle – bildeten. Bei den ersten Auffahrungen auf der 2. Sohle wurde die erste abbaubare Kohle durchfahren, und man förderte die Kohle mit einem kleinen Förderkorb zunächst für den Eigenbedarf. |
Auch über Tage schritten die Arbeiten immer weiter voran. Es entstanden Schornsteine, Kühltürme, Maschinenhallen, Fördermaschinengebäude und Gebäude für die Generatoren. Mit großen und leistungsstarken Dampfturbinen wurde die nötige Energie für die Stromversorgung erzeugt. Auch die Arbeit an der Zechenbahn begannen, um die später zu fördernde Kohle mit Zügen transportieren zu können. Im April 1907 war die Schachtanlage Emscher-Lippe unter Tage so weit aufgebaut, dass der Bergwerksbetrieb aufgenommen werden konnte.
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Über Schacht 1 und 2 wurden jetzt stählerne Fördergerüste erbaut. Während man im Schacht 1 mit einer Dampffördermaschine förderte, setzte man auf Schacht 2 eine elektrische Fördermaschine ein, welche zu damaliger Zeit eine der modernsten Maschinen auf der Welt war, und die große Fördermengen erbringen konnte. Mittlerweile wurden auf Schacht 1 schon täglich 300 Wagen Kohle gefördert, was einer Menge von 250 Tonnen entspricht. Im Jahre 1906 entsprach das einer jährlichen Förderung von 8248 Tonnen Kohle. Über Tage entstand jetzt auch die dazu erforderliche Kohlenwäsche, denn die geförderte Kohle muss von Gestein und anderen Verunreinigungen gesäubert werden, bevor sie nutzbar ist. |
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Quelle: Die Texte und Illustrationen zum Thema „Die Zeche Emscher-Lippe“ entstanden mit freundlicher Unterstützung des Hermann-Grochtmann-Museums und des Stadtarchivs der Stadt Datteln Literaturangaben und Hinweise für Lehrer... |