Durch die Zeche Emscher-Lippe stiegen die Einwohnerzahlen in Datteln rapide an, und daraus ergab sich schnell ein Mangel an Wohnungen und Häusern.
Datteln hatte im Jahre 1900 nur 3.906 Einwohner, bis zum Jahr 1918 stieg die Zahl auf 19.151 Einwohner an.
Daher bauten sowohl viele Dattelner aber auch auswärtige Spekulanten zusätzliche Häuser und Wohnungen. Diese Art der vereinzelten Bebauung war eher ungeplant und verstreute sich über das ganze Stadtgebiet.
Auch reichte das Geld des Bürgertums nicht aus, um den Bedarf an ausreichenden Wohnraum zu decken.
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Daher plante Alfred Krupp, einer der Besitzer der Zeche Emscher-Lippe, Werkwohnungen für die Bergleute zu bauen.
Zwischen den Schachtanlagen I/II und III/IV hatte die Zechengesellschaft bereits im Jahr 1901 ein großes Gelände erworben, auf dem nun wegen der Nähe zum Arbeitsplatz der Bau einer Arbeitersiedlung geplant wurde.
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Auf diesem Gelände entstanden zwischen 1907 und 1912 Wohnhäuser für fast 1000 Familien.
Der Architekt Robert Schmohl plante diese große Siedlung im Stil einer Gartenstadt mit abwechlungsreichen Straßenführungen, Grünanlagen und kleinen Plätzen.
Ursprünglich wurden die Straßen der Siedlung nach dem Alphabet benannt, so gab es hier die A-Straße, B-Straße usw.
Erst im Jahr 1937 erhielten die Straßen dann ihre noch heute gültigen Bezeichnungen: Kruppstraße, Oberschlesienstraße, Westpreußenstraße usw.
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Die hier entstandene Beisenkampsiedlung galt viele Jahre als architektonische Meisterleistung im Werkswohnungsbau.
Alle Bemühungen die Siedlung in diesem alten Stil zu erhalten sind gescheitert, denn nachdem diese Häuser nicht mehr als Werkswohnungen dienten, wurden sie auf die unterschiedlichste Weise renoviert und umgebaut.
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Quelle: Die Texte und Illustrationen zum Thema „Die Zeche Emscher-Lippe“
entstanden mit freundlicher Unterstützung des Hermann-Grochtmann-Museums und des Stadtarchivs der Stadt Datteln
Literaturangaben und Hinweise für Lehrer... |
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