Viel größere Schäden als der 1. Weltkrieg richteten heftige Kämpfe im Jahre 1920 an. Die „Rote Armee“ besetzte zu dieser Zeit das Ruhrgebiet und erreichte auch Datteln. Es gab Tote und Verletzte und auch die Sachschäden waren sehr groß. Obwohl in diesen Jahren viele Streiks stattfanden, in denen die Bergarbeiter mehr Lohn für ihre harte Arbeit forderten, konnte die Zeche Emscher-Lippe ihre Produktion wieder erhöhen. Im Jahre 1922 arbeiten hier bereits 5000 Menschen. Als die Franzosen im Jahre 1923 das Ruhrgebiet besetzen, kam es auch in Datteln zu Verhaftungen. Die Zeche und der Bahnhof wurden von den Franzosen besetzt und Kohle und Koks wurden beschlagnahmt, denn die Besatzer wollten diesen wertvollen Rohstoff nach Frankreich ausführen. Die Menschen versuchten sich mit einem „passiven Widerstand“ (gewaltfreier Widerstand) zu wehren. Viele Leute gehorchten den Anweisungen der Besatzermacht nicht und führten ihre Befehle nicht aus. |
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Aber auch die Weltwirtschaftskrise fiel in das Jahr 1929. Nach dem Kurssturz an der New Yorker Börse, dem schwarzen Freitag 25.10.1929 folgte ein umfassender wirtschaftlicher Zusammenbruch der Weltwirtschaft. Neben den Vereinigten Staaten war das Deutsche Reich am stärksten davon betroffen. Das äußere Zeichen der Weltwirtschaftskrise war eine rapide steigende Zahl von Arbeitslosen. Auch die Zeche Emscher-Lippe blieb nicht verschont. Die Schachtanlage 3/4 stellte ab 1931 ihren Betrieb ein, die Förderanlagen dienten allerdings weiterhin als Seilfahrt. Es kam zu Feierschichten und Massenentlassungen. Auf der Schachtanlage 1/2 wurde aber weiterhin mit 1914 Belegschaftsmitgliedern Kohle gefördert.
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Quelle: Die Texte und Illustrationen zum Thema „Die Zeche Emscher-Lippe“ entstanden mit freundlicher Unterstützung des Hermann-Grochtmann-Museums und des Stadtarchivs der Stadt Datteln Literaturangaben und Hinweise für Lehrer... |