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Zeche Emscher-Lippe – Der 2. Weltkrieg

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Die Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahre 1933 und der Beginn des 2. Weltkrieges im Jahre 1939 brachten den Nationalsozialismus und schwere Zerstörungen in die Region.

Die Zechenanlagen wurden nicht mehr weiter ausgebaut. Vielmehr sollte jetzt nur möglichst viel Kohle gefördert werden.

Während des 2. Weltkrieges mussten im Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus Polen und der Sowjetunion arbeiten.

Auch russische Frauen waren zur Zwangsarbeit nach Datteln verschleppt worden.

Bis zu 2000 Kriegsgefangene waren zeitweise auf der Schachtanlage zwangsverpflichtet.

Sie lebten alle in bewachten Lagern in der Nähe des Schachtes 1/2, bekamen nur wenig zu essen und durften bei Bombenangriffen nicht in den Bunkern Schutz suchen.

Mit Hilfe der Zwangsarbeiter erreichte die Zeche Emscher-Lippe im Kriegsjahr 1940 mit 5597 Beschäftigten die bisher höchste Förderung von 1,8 Millionen Tonnen Kohle.

Abb Die Kohle war im Krieg äußerst wichtig. Man brauchte sie, um Eisen und Stahl schmelzen zu können und daraus Panzer, Kanonen, Granaten und anderes Kriegsgerät herzustellen. Die englischen und amerikanischen Bomber versuchten darum, die Schachtanlagen zu zerstören und so die Kohleförderung zu stoppen.

Auch die Schachtanlage Emscher-Lippe wurde mehrmals angegriffen und schwer getroffen. Nachts und aus größer Höhe konnten die Männer in den Flugzeugen nicht so genau zielen. Viele Bomben trafen die Häuser der Stadt, Schulen und Kirchen. Die Bevölkerung hockte bei den Angriffen in Kellern und Bunkern.

 

Abb Die Menschen litten in dieser Zeit sehr unter dem nächtlichen Fliegeralarm und den Luftangriffen. Bis zum Jahre 1944 gab es in der Stadt 1065 mal Fliegeralarm.

Da nicht genügend Schutzräume zur Verfügung standen, wurden noch drei weitere Hochbunker aus Eisenbeton errichtet. Die schlimmsten und schwersten Angriffe aber geschahen in der Zeit vom 9. – 17. März 1945.

Beim letzten Luftangriff mit 200 Bombern wurden allein 1900 Bomben auf die Tagesanlagen der Zeche Emscher-Lippe abgeworfen.

Der Förderbetrieb brach zusammen, weil die Pumpen ausfielen und die Strecken unter Tage dadurch voll Wasser liefen.

Abb Auch die Stadt wurde schwer zerstört. Viele Häuser, Kirchen und fast alle Schulen wurden von den Bomben getroffen und lagen in Schutt und Asche. Allein in der Dümmersiedlung wurden 800 Menschen obdachlos.

Aber was am schlimmsten war, 600 Menschen hatten bei diesen Angriffen ihr Leben verloren, darunter 300 russische Kriegsgefangene, weil ihre Unterkünfte von den Bomben getroffen wurden. Sie wurden auf dem Hauptfriedhof in einem Massengrab beerdigt.

Obwohl die deutschen Truppen zuvor alle Brücken gesprengt hatten, erreichten dann im April 1945 amerikanische Truppen die Stadt Datteln.

Die Stadt wurde von den Amerikanern besetzt, doch viele Menschen nahmen das mit Erleichterung hin
– war doch der grausame Krieg endlich zu Ende.

 

Quelle: Die Texte und Illustrationen zum Thema „Die Zeche Emscher-Lippe“
entstanden mit freundlicher Unterstützung des Hermann-Grochtmann-Museums
und des Stadtarchivs der Stadt Datteln

Literaturangaben und Hinweise für Lehrer...

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