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Die Fördermaschine

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Wenn du gelesen hast, welche Mengen an Kohle täglich durch den Hauptförderschacht befördert werden, fragst du dich sicher, wie und mit welcher Art von Maschine das überhaupt möglich ist.

Die Maschine, die eine solche enorme Leistung erbringt, ist die Seilfördermaschine.

Sie steht neben dem Schachtgerüst und hat eine riesige Stahltrommel, über die vier Seilstränge laufen.

An beiden Enden dieser Seile hängt ein jeweils Förderkorb oder ein Skip, das sind die riesigen Eisenkästen, mit denen die Kohle gefördert wird. Beim Drehen wird das Seil mitgenommen.

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Ein Förderkorb bewegt sich damit nach oben, der andere nach unten - und ebenso ein Skip nach oben und ein Skip nach unten.

Bei großen Teufen (Tiefen) werden mehrere Seile benötigt, um das große Gewicht allein der Seile selbst zu tragen.

Die ganze Anlage wird von einem Computer gesteuert, der sie bei Störungen auch sofort anhalten kann. Aber allein auf Computer verlässt man sich auch hier nicht, denn sie können auch ausfallen oder nicht richtig funktionieren.

Daher überwacht ein Fördermaschinist den Betrieb und greift ein, wenn es zu Störungen oder Fehlern kommt.

Natürlich kann der Maschinist die Fördermaschine auch von Hand steuern, er kann das Fahrtempo bestimmen und die Gefäße an jedem beliebigen Punkt im Schacht stoppen.

Doch das macht er nur dann, wenn etwa Reparaturarbeiten das erfordern.

 

Die Arbeit des Fördermaschinisten 

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Als es die automatische Steuerung noch nicht gab, hatte der Fördermaschinist alle Vorgänge im Schacht zu regeln und zu überwachen.

Er steuerte den Förderkorb nach den Glockensignalen, die ihn vom Schacht erreichten, nach dem Teufenanzeiger und nach den weißen Markierungen, die er vor sich auf dem Seil sehen konnte.

Heute gilt dies nur noch für die Schächte mit Personenseilfahrt und Materialförderung.

Fingerspitzengefühl, das war und ist eine wichtige Eigenschaften, die einen Fördermaschinisten auszeichnet.

An der Art und Weise, wie er Korb fährt, erkennen erfahrene Bergleute, wer da an der Maschine sitzt. Sie schimpfen über denjenigen, der den Korb zu hart abstoppt, und loben den, der die Kunst der sanften Fahrt beherrscht.

Signalsystem 

Abb Auf der Hängebank, unmittelbar am Schacht, steht der Anschläger, ein Bergmann, der eine ähnliche Rolle wie ein Verkehrspolizist hat: Er muss darauf achten, dass der Zugang zum Förderkorb gesichert ist, er kontrolliert alle Vorgänge im Bereich des Schachtes und auch für die Signalgebung ist er verantwortlich.

An Hauptförderschächten gehört dies alles aber der Vergangenheit an. Hier wird die Förderung vollautomatisch gesteuert.

Bei Handbetrieb werden die Signale nach einem einfachen Verfahren gegeben. Wenn der Anschläger an einem Handgriff, dem Schachthammer, zieht, löst er damit ein Glockensignal aus. Es gibt ein Zielsignal, das angibt, zu welcher Sohle im Bergwerk die Fahrt gehen soll. Dann folgen vier weitere Schläge, das bedeutet „Seilfahrt“.

Weitere drei Schläge bedeuten „hängen!“ – das heißt: Der Korb mit den Personen soll abwärts fahren. Wenn es wieder nach oben gehen oder Material gefördert werden soll, gibt es dafür noch weitere Signale.

Trotz aller modernen Elektronik im Bergbau wird dieses Signalsystem im Schachtbetrieb auch heute noch angewendet, weil es einfach ist und auch jederzeit fehlerfrei funktioniert.

Daneben gibt es Licht- und Tonsignale, elektronische Datenübertragung und Fernsehkameras zur Überwachung der Hängebank und der Füllörter.

 

Quelle: Steinkohlenbergbau in Deutschland;
Herausgeber: Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus
Unsere Steinkohle – Woher sie kommt – Was sie bedeutet;
Herausgeber: Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus

Die beiden oben genannten Broschüren zum Thema „Steinkohlenbergbau“ sind erhältlich beim
Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus
Rellinghauser Str. 1
45128 Essen
www.gvst.de

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