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Auf dem Weg „vor Ort“

Abb Da die Abbaureviere oft sehr weit vom Schacht entfernt liegen, werden die Bergleute mit der Grubenlok zu ihrem Arbeitsplatz gebracht. Mit dieser Lok fahren sie mehrere Kilometer hinaus ins Grubenfeld.

Auf ein Signal hin fährt der Zug an. Er verlässt das hell erleuchtete Füllort und biegt ab in die Strecke, einen etwa sieben Meter breiten Tunnel. Die Wände sind mit Stahlbögen ausgebaut, die Zwischenräume mit Betonplatten ausgefüllt.

Holzausbau findet man heute im Bergbau so gut wie nicht mehr. Er könnte dem hohen Gebirgsdruck in dieser Tiefe nur begrenzt standhalten. Deshalb werden diese Strecken mit Stahlbögen und Beton ausgebaut.

Abb In der Mitte der Strecke liegt das Schotterbett für die Zuggleise. An der Decke (Firste) und an den Wänden (Stöße) ziehen sich ganze Bündel von Leitungen entlang – für Druckluft und Wasser, für elektrische Energie und Daten-Übertragung, für das planmäßig im Bereich der Strebe abgesaugte Grubengas, für Baustoffe und Hydraulikflüssigkeit.

Viele Kilometer rollt der Zug durch die Strecke. Im Licht der Grubenlampen sind große Plastikwannen an der Firste zu erkennen. In regelmäßigen Abständen tauchen sie auf. Es handelt sich um Explosionssperren. Sie sind voll Wasser, und im Falle einer Gas- oder Kohlenstaubexplosion würden sie von der Druckwelle umgeworfen und einen Wasserschleier in der Strecke versprühen, durch den die Flamme nicht durchschlagen kann; sie wird gekühlt und damit gelöscht.

 

Abb Als der Zug endlich stoppt, wird das Sicherheitsgitter am Ausstieg hochgezogen. Hier ist es jetzt merklich schwüler. Die Stöße der Strecke sind feucht. Das Wasser wird in kleinen Gräben aufgefangen und entlang der Strecken zu Sammelbecken oder Sümpfen geleitet und von dort in die Wasserhaltung der Grube gepumpt.

Überall im Gebirge gibt es wasserführende Schichten, und es sind teilweise große Mengen Wasser, die ständig in die Grube fließen. Dies hat dazu geführt, dass im Bergbau ein kompliziertes System der Wasserhaltung entwickeln musste. Leistungsstarke, elektrisch angetriebene Kreiselpumpen drücken das Grubenwasser durch Rohrleitungen an die Tagesoberfläche.

Ein paar Meter noch, dann ist der Blindschacht erreicht, ein Schacht, der übereinander liegende Sohlen verbindet, dessen oberes Ende unter Tage liegt. Auf der unteren Sohle ist es noch ein paar Grad wärmer. Zu Fuß gehen die Bergleute zur Bandstrecke. Maschinenteile liegen links und rechts, Material, Eisen, Holz und Kabeltrommeln.

Abb Für den Materialtransport bis zum Abbaubetriebspunkt ist eine Einschienen-Hängebahn installiert. Lange Stahlteile, z. B. die Rundbögenteile für den Streckenausbau oder Rohre, schweben einfach an Haken eingehängt bis vor Ort.

Kleinere Teile transportiert man in Containern, die vom normalen Schienenfahrgestell auf die Hängebahn umgesetzt werden können. Der Weg wird abschüssig. Bis zum Kohlenstreb sind jetzt noch 40 Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Rechts läuft das Förderband, auf dem die abgebaute Kohle zum Schacht transportiert wird.

Auch die Bergleute fahren auf diesem Band vom Haltepunkt des Personenzuges bis nach vor Ort und zurück. Dafür sind spezielle Auf- und Absteigestellen eingerichtet. Aus dem Dunkel dröhnt ein Lüfter, akustische Signale sind zu hören und Rufe; die 27 Männer im Abbaubetriebspunkt 14 haben die Arbeit aufgenommen.

 

Quelle: Steinkohlenbergbau in Deutschland;
Herausgeber: Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus
Unsere Steinkohle – Woher sie kommt – Was sie bedeutet;
Herausgeber: Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus

Die beiden oben genannten Broschüren zum Thema „Steinkohlenbergbau“ sind erhältlich beim
Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus
Rellinghauser Str. 1
45128 Essen
www.gvst.de

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