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Rotwild - Rothirsch

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Der Rothirsch (lat.: Cervus elaphus) ist das mächtigste und größte Tier in unseren Wäldern und als die größte heimische Hirschart äußerst beeindruckend.

Das männliche Tier wird Hirschbock, das weibliche Tier wird Hirschkuh und das Junge Hirschkalb genannt.

Die jungen Hirschböcke, bei denen das Geweih noch keine Verästelungen aufweist, bezeichnet man als Spießer.

Der Rothirsch wird bis zu 2,5 Meter groß und kann eine Widerristhöhe von bis zu 1,50 Meter erreichen.

Mit einem Gewicht von bis zu 350 kg sind die männlichen Rothirsche deutlich schwerer als die Hirschkühe.

Der Rothirsch ist mit 15 verschiedenen Unterarten über die gesamte nördliche Erdhalbkugel verbreitet und der wohl bekannteste Vertreter in der Familie der Hirsche.

Er lebt vorwiegend dort, wo Laub- und Mischwälder mit Lichtungen abwechseln oder dort, wo die Wälder an große offene Gebiete grenzen, weil er hier auch genügend Nahrung finden kann.

Der Rothirsch hat zwar einen schlank wirkenden Körperbau, doch er ist kräftig gebaut.

Er hat eine breite Brust und einen ziemlich langen schlanken Hals. An seinem nach vorn verschmälerten Kopf sind mittelgroße Augen und zugespitzte Ohren von etwa halber Kopflänge.

Wie alle Hirscharten hat auch er hohe schlanke Läufe. Der kurze Schwanz sitzt auf einem hellgelben Spiegel und ist zur Spitze hin verschmälert.

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Die Färbung des Fells ist je nach Jahreszeit, Geschlecht und Alter recht unterschiedlich.

Während es im Winter braungrau ist, verfärbt es sich im Sommer mehr leuchtend rötlichbraun. Nur die Jungtiere haben in ihrem ersten Lebensjahr helle Punkte auf ihrem Fell.

Das sicherste Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Hirscharten aber ist das beeindruckende Stangengeweih der Männchen.

Dieses nur von den männlichen Tieren entwickelte Geweih sitzt auf einem kurzen sogenannten Rosenstock.

Die Hirschböcke werden oft auch nach der Zahl ihrer Geweihenden benannt.

So spricht man z. B. von einem Achtender oder Vierzehnender, wobei Hirschböcke selten mehr als 20 Enden am Geweih aufweisen.

Die Hirschböcke werfen ihr Geweih jährlich etwa im Februar bis April ab. Die Neubildung setzt schon kurz darauf wieder ein und ist in etwa 120 Tagen abgeschlossen.

Das Geweih besteht aus abgestorbenen Knochen und kann etwa bis 15 Kilogramm wiegen.

 

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Die Hirschkühe leben in größeren oder kleineren Rudeln, die von der ranghöchsten Hirschkuh angeführt werden.

Bisweilen schließen sich diesen Rudeln auch schwächere und jüngere Männchen an.

Ein Rudel lebt meistens an einem festen Standort, eine Ausnahme kann eine starke Beunruhigung oder Störung sein, die das Rudel veranlasst, weiter zu ziehen.

Vor der Brunftzeit leben die meisten Hirschböcke in großen Rudeln zusammen, während die älteren Hirsche oft mit einem jüngeren Hirsch einzelgängerisch durch die Gegend streifen.

Die Rothirsche sind anders als das Rehwild nicht auf hochwertige Nahrung angewiesen.

Der im Verhältnis zu seiner Körpergröße sehr große Pansen ermöglicht es den Tieren auch nährstoffarme Baumrinde und Gras gut verdauen zu können.

Rothirsche fressen aber grundsätzlich alle Pflanzenteile, die sich ihnen bieten.

Dazu gehören Kräuter, Feldfrüchte wie Rüben und Kartoffeln, die sie mit den Beinen ausgraben können.

Aber auch Eicheln, Bucheckern, Kastanien, Moos, Flechten, Heidekraut, Knospen, Pilze, Rinde und junge Zweige von Bäumen und Sträuchern bilden ihre Nahrung.

Im Winter - vor allem bei starkem Frost und Schneefall - wird das Rotwild vielerorts intensiv mit Heu, Zuckerrüben, Kraftfutter und Brot gefüttert, damit die Tiere einerseits genug Nahrung bekommen und andererseits nicht so große Schälschäden an den Bäumen anrichten.

 

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Die Paarungszeit der Rothirsche beginnt Anfang September und dauert etwa fünf bis sechs Wochen.

Doch schon gegen Ende August suchen die ersten männlichen Hirsche die Rudel der Weibchen auf.

In dieser Zeit - besonders in der Abenddämmerung - hallen die lauten Brunftschreie der Rothirsche durch die Wälder, die einem Röhren ähneln. Gleichzeitig aber scharren sie auch zur weiteren Lauterzeugung mit ihrem Geweih an den Bäumen oder Sträuchern.

Mit diesen Geräuschen werben die Hirschböcke um die Hirschkühe.

Oft kommt es vor, dass sich zwei Hirschböcke gegenüber stehen und mehrere Minuten lang anröhren. Dabei stampfen sie laut mit ihren Hufen und brechen auch Äste von Bäumen und Sträuchern ab.

Wenn sich durch diese gegenseitigen Drohgebärden nicht ein Hirsch freiwillig zurückzieht, kommt es zu einem oft erbitterten Kampf, bei dem die Tiere versuchen, den Gegner mit ihrem Geweih zu Boden zu drücken.

Bei diesen Kämpfen um die Gunst der Weibchen kann es zu Verletzungen wie abgebrochenen Geweihstangen oder auch Fleischwunden kommen. Kämpfe mit tödlichem Ausgang sind allerdings sehr selten beobachtet worden.

Der Sieger dieses Kampfes darf sich dann mit allen Hirschkühen des Rudels paaren.

Die Hirschkühe werfen nach einer Tragezeit von 8 Monaten ein Junges. In seltenen Fällen werden auch zwei Junge geboren. Schon wenige Minuten nach der Geburt können die kleinen Kälber selbständig laufen.

Ein Kalb wiegt bei der Geburt etwa 15 Kilogramm und ist zunächst gefleckt. Diese hellen Flecken verschwinden nach etwa drei Monaten. Das Kalb wird ein halbes Jahr lang vom Muttertier gesäugt.

Die Lebensdauer der Rothirsche beträgt in Gefangenschaft bis zu 25 Jahre, in der freien Wildbahn aber sterben Rothirsche meistens schon vor dem fünfzehnten Lebensjahr.

Vor allem die Männchen haben eine hohe Sterblichkeit, die sowohl auf die Heftigkeit ihrer Kämpfe als auch auf die starke Bejagung der Tiere zurückzuführen ist.

Die Rothirsche haben kaum noch natürliche Feinde, weil der Wolf, der Bär und der Luchs in unseren Wäldern so gut wie ausgestorben sind.

Daher müssen die Menschen die Regulierung des Rothirschbestandes übernehmen. So werden jährlich bis zu 30.000 Rothirsche in den Wäldern in Deutschland erlegt.

 

Quelle:
Fotos: Copyright © 2007 Medienwerkstatt Mühlacker (MF) / www.grundschulmaterial.de

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