Gründung der Stadt mit einer Wasserburg
Einst wohnten eine Gräfin mit Namen Salome und ein Graf mit Namen Wilhelm in der Burg Gleiberg. Graf Wilhelm hatte die wichtige Aufgabe, die vorbei führende Handelsstraße nach Frankfurt zu schützen, denn es kam vor, dass Räuberbanden die Warentransporte überfielen oder andere Ritter aus anderen Grafschaften versuchten, eine Burg für sich einzunehmen.
Die Straßen und Flussufer mussten also überwacht werden. |
Ze den Giezzen
Deshalb ließen Salome und Wilhelm im Jahre 1150 zwischen den Flüssen Lahn und Wieseck eine Wasserburg erbauen, in der ständig Ritter wohnten. Diese Burgmannen konnten im Notfall schnell eingreifen, wenn sie gebraucht wurden.
Die Burg nannte man "ze den Giezzen", was "zu den rinnenden Wassern" bedeutete, denn der Boden war feucht und schlammig.
|
Der Beginn Gießens
Dort, wo Wilhelm und Salome die Wasserburg und die Unterkünfte für die Burgmannen errichteten, stehen heute das Leib'sche und das Wallenfels'sche Haus (siehe Foto). |
Das Städtchen Gießen entsteht
Es sprach sich schnell herum, dass zwischen dem Fluss Lahn und dem Flüsschen Wieseck eine Wasserburg errichtet worden war und so gingen die Menschen dorthin, um Arbeit und Schutz zu finden. Im Lauf der Zeit entstand aus dieser Siedlung eine richtige Stadt. Aus "ze den Giezzen" wurde der Name "Gießen".
|
Quelle: Fotos: Stadtarchiv Gießen und Medienwerkstatt (SB) |