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Ruine Burg Hardenstein - Die Sage der Burg

Als vor etwa 600 Jahren der Ritter Neveling Besitzer der Burg Hardenstein war, wohnte bei ihm der Zwergenkönig Goldemar. Er saß bei Tisch immer an der rechten Seite des Ritters. Man konnte ihn schlürfen und schmatzen hören, aber man konnte ihn nicht sehen - er war nämlich unsichtbar! Auch sein Pferd, das im Stall stand, konnte man wiehern, saufen oder stampfen hören, nur sehen konnte man es nicht, denn es war auch unsichtbar. Goldemar unterhielt sich mit dem Ritter, speiste mit ihm und solange er auf der Burg war, ging es dem Ritter gut. Selbst vor Feinden war er geschützt, denn Goldemar warnte ihn immer rechtzeitig.

Nun lebte zu dieser Zeit auch ein neugieriger Küchenjunge auf der Burg. Er hatte gehört, dass Goldemar kalte Hände wie ein Fisch haben sollte. Gleichzeitig sollten sie aber so weich wie ein Mausfell sein. Außerdem sollte Goldemar die Angewohnheit haben, in der Nacht noch zur Burgküche zu gehen, da er oft hungrig war.

Da überlegte sich der neugierige Küchenjunge einen Plan. Er streute Erbsen aus und streute auch Mehl auf den Boden. Bestimmt würde der Zwerg über die Erbsen stolpern. Auch wenn er ihn nicht sehen konnte, so erhoffte sich der Küchenjunge doch, dass er im Mehlstaub einen Abdruck des gestürzten Zwergenkönigs finden würde.

Aufgeregt versteckte sich der Küchenjunge hinter der Küchentür und wartete bis Mitternacht. Der letzte Glockenschlag der Herbeder Kirchturmuhr verhallte, als ein Knarren und Ächzen der Küchentür dem Küchenjungen verriet, dass sich dort etwas bewegte. Im gleichen Moment hörte er ein Poltern und einen Aufschrei. Schnell sprang der Küchenjunge hinter der Tür hervor und wollte sich den Zwergenkönig genau ansehen. Dieser aber packte blitzschnell zu. Rasend vor Wut zerriss er den Küchenjungen in Stücke. Diese kochte und briet er in großen Töpfen und Pfannen.
Ritter Neveling nahm am nächsten Morgen all seinen Mut zusammen. Zitternd stieg er die Stufen zum Turmzimmer des Zwergenkönigs hinauf, aus dem in der Nacht ein grauenhaftes Schmausen zu hören war. Vor der Turmkammer blieb er wie angewurzelt stehen. Ein eiskalter Schauer lief ihm den Rücken hinab. Über der Tür stand etwas geschrieben - ein Fluch!
Burg Hardenstein sollte ab jetzt so unglücklich sein, wie sie in der Vergabgenheit glücklich gewesen war! Es sollten nie mehr Großvater, Vater und Sohn gleichzeitig in der Burg leben!
Und tatsächlich starb nach nur vierzig Jahren die Familie Hardenberg aus. Die Burg verfiel und wurde zur Ruine.


Den Zwergenkönig Goldemar hat man seither in dieser Gegend weder gesehen noch gehört.

 

Abb

Quelle: Foto: Medienwerkstatt Mühlacker (MH)

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