13. August 1961 In West-Berlin entstehen große Neubaugebiete. Das „Hansa-Viertel” wurde nach der Bauausstellung zum Modell für die notwendigen neuen Wohnungen nach dem Krieg. Und dann war plötzlich alles ganz anders. |
Die endgültige TeilungIn den folgenden Wochen wurde der Stacheldraht durch eine Mauer ersetzt. Hatten viele bis dahin noch gehofft, der Spuk ist bald wie ein Alptraum zu Ende, so musste man sich langsam innerlich davon verabschieden seine Verwandten noch in diesem Jahr sehen zu können. An der Grenze zwischen den beiden Stadtteilen spielten sich tragische Fluchtversuche ab. Da die Grenze zwischen den Bezirken häufig an Häusergrenzen verliefen, wurden auf Ost-Berliner Seite die Wohnungen geräumt und die Fenster zugemauert. Viele versuchten durch einen Sprung aus dem Fenster noch West-Berlin zu erreichen. Jahre mussten vergehen, bis es im Dezember 1963 zu Verhandlungen zwischen dem Senat von West-Berlin und Ost-Berlin kam.
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PassierscheinePassierscheine sollten einem jetzt für 30 Tage im Jahr erlauben, die Verwandten zu besuchen. Das bedeutete stundenlanges Anstehen, um einen Antrag auf ein Visum zu bekommen und an den folgenden Tagen wiederum stundenlanges Anstehen, um das Visum anzuholen.
Aber die West-Berliner ließen sich nicht abhalten, sie wollten endlich wieder die Verwandten in Ost-Berlin besuchen. Neidisch wurden die West-Berliner manchmal, wenn Besucher aus der BRD einfach zur Grenze fuhren und den Pass vorlegten und die Grenze passieren durften. Aber West-Berlin war eben etwas anders. Man war offiziell nicht Bürger der BRD. Auf dem Ausweis stand „behelfsmäßig”. Moralische Unterstützung für viele West-Berliner war wohl der Besuch von John F. Kennedy und der Satz „Ich bin ein Berliner”. Auch wenn jetzt viele Betriebe endgültig West-Berlin verließen, hielten viele aus, nach dem Motto „jetzt erst recht”. |
Die Grenze wird ausgebautDie Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten wurde immer unüberwindlicher ausgebaut. Auch in Berlin kam hinter der Mauer ein Todesstreifen dazu. So wurde der einst verkehrsreichste Platz in Europa, der Potsdamer Platz, zu einer Wüste glatt geharkt (gewalzt).
Trotzdem versuchten immer noch Menschen die Grenze zu überwinden, Viele verloren dabei auch ihr Leben in den Schussanlagen der Grenzzäune. Der erste, der an der Mauer in Berlin verblutete war Peter Fechter 1962. Niemand glaubte je daran, dass er es noch erleben würde wieder ungehindert zwischen den Straßen Berlins hin- und herlaufen zu können.
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Quelle: Archiv H.-D. Lahe / Presse- und Informationsamt des Landes Berlin |