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Putenhaltung

Putenfleisch - keine Alternative zu Rind und Schwein

Krankheiten wie BSE und Maul- und Klauenseuche haben die Verbraucher verunsichert. Der Verbrauch von Rind- und Schweinefleisch sinkt, die Geflügelwirtschaft erlebt jedoch aufgrund verstärkter Nachfrage einen regelrechten Boom.

In Deutschland werden derzeit etwa 9,5 Millionen Puten gehalten. Und es werden immer mehr. Doch weder im Hinblick auf den Tierschutz noch den Verbraucherschutz ist die Haltung von Puten weniger problematisch als die anderer landwirtschaftlicher Tiere.

Putenhaltung heute: Tierqual auf zwei Beinen 

Puten werden zu mehreren Zehntausenden in Ställen auf engstem Raum zusammengepfercht. Erlaubt sind bis zu 52 bzw. 58 kg pro Quadratmeter Bodenfläche; das sind etwa drei Hähne bzw. fünf Hennen, die sich nicht bewegen können, ohne sich gegenseitig zu berühren. Diese Enge erhöht das Krankheitsrisiko und erfordert einen erhöhten Medikamenteneinsatz, der die Körper der Tiere belastet.
Aufgrund der Zucht auf hohe Mastgewichte und einen hohen Anteil an Brustmuskelfleisch (Putenbrust) leiden die Tiere unter Gleichgewichtsstörungen und schmerzhaften Fehlstellungen der Beine. Die Beine können das abnorm vergrößerte Gewicht nicht mehr tragen. Gegen Ende der Mast liegen die Puten deshalb vorwiegend auf der verschmutzten Einstreu, die Hautentzündungen hervorruft.

Platzmangel, die angezüchteten Probleme des Bewegungsapparates und die strukturlose Umgebung verhindern, dass Puten ihr arteigenes Verhalten ausleben können. Die Folgen sind massive Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus, die bis zum Tod der Puten führen können.

Die Auswirkungen der Verhaltensstörungen - nicht deren Ursachen - werden bekämpft, indem den Tieren vorsorglich die Schnäbel geschnitten werden. Mittels Laser, zweischneidiger Schere oder glühend heißer Metallplatte werden den Tieren Teile des hochempfindlichen Oberschnabels amputiert. Sie bluten, haben starke akute und chronische Schmerzen. Häufig können sie sich nicht mehr putzen und haben Schwierigkeiten, Nahrung aufzunehmen.

Es fehlen gesetzliche Regelungen, die die tierschutzwidrige Zucht und Haltung beenden.

 

Tiergerechte Putenhaltung ist möglich 

Langsam wachsende, robuste Putenrassen (z.B. Bronzeputen) haben keine zuchtbedingten Probleme des Bewegungsapparates. Sie sind vital und widerstandsfähig und können tiergerecht gehalten werden. Das heißt:


  • Maximal 1-2 Puten pro Quadratmeter und flächengebundene Tierzahlen, die das Wohlbefinden der Puten gewährleisten und die Umwelt schonen.

  • Freier Zugang zum Auslauf im Freiland mit Möglichkeiten zur Beschäftigung, zum Scharren, Picken, Sandbaden, Aufbaumen etc..

  • Keine Gabe von Wachstums- und Leistungsförderern.

  • Keine vorsorgliche Medikamentengabe, weil Puten aufgrund der tiergerechten Haltung und Fütterung eine hohe Widerstandskraft gegen Erkrankungen aufbauen können.

  • Kein vorsorgliches Schnabelkürzen, weil die Puten in artgerechter Haltung keine Verhaltensstörungen wie Federpicken oder Kannibalismus entwickeln.

 

Quelle: http://www.tierschutzbund.de, 2007

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