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Die Amsel (ab Klasse 3)

Die Amsel gehört zu unseren bekanntesten Vogelarten in Europa.

Sie ist aber nicht nur über ganz Europa verbreitet, sondern auch im nordwestlichen Afrika, in Indien und China beheimatet.

Noch vor etwa hundert Jahren waren die Amseln scheue Waldvögel. Doch sie gewöhnten sich immer mehr an den Menschen und sind heute überall in großer Zahl anzutreffen.

Du kannst sie in Wäldern, Parks, Gärten, Dörfern und selbst in Großstädten beobachten. Daher weißt du auch bestimmt, wie Amseln aussehen.

Die beiden Geschlechter kann man, wenn sie ausgewachsen sind, recht gut unterscheiden.

Die Amsel ist eine der größten unserer heimischen Drosseln.

Die Männchen erreichen eine maximale Körperlänge von bis zu 29 cm.

Die etwas kleineren Weibchen sind zwischen 23 und 25 cm groß. Ihr Gewicht beträgt 83 bis 110 Gramm.

Amseln weisen eine Flügelspannweite von 12 bis 13 cm auf und können 6 Flügelschläge pro Sekunde machen.

Das Männchen ist tiefschwarz und hat einen leuchtend orangegelben Schnabel und entsprechende Augenringe.

Das Weibchen hingegen hat dunkelbraune Federn und eine heller gefärb­te Unterseite. Es hat im Frühjahr einen gelben Schnabel mit schwarzer Spitze.

Im Herbst wird der Schnabel dann braun wie bei den Jungvögeln. Die jungen Amseln sind den Weibchen ähnlich. Sie erscheinen aber zunächst mehr rotbraun und deutlicher gefleckt.

Die Amsel ist ein Allesfresser. Das ganze Jahr frisst sie kleine Mengen an tierischer Nahrung.

Besonders in den Morgen- und Abendstunden kann man die Amseln beobachten, wenn sie auf dem Boden unter Falllaub oder auf Rasenflächen nach kleinen Insekten, Maden, Schnecken und Regenwürmern suchen.

Dabei sitzen sie oft mit schräg gehaltenem Kopf ganz still auf dem Boden, um nach den Tieren zu lauschen.

Wenn die tierische Nahrung knapp wird, fressen sie jedoch auch Beeren und Früchte. Besonders in den Wintermonaten leben die Amseln überwiegend von Beeren und Früchten, die sie sich an Bäumen und Sträuchern suchen.

Während der Brutzeit ernähren sich die Amseln fast ausschließlich von tierischer Nahrung, mit der sie auch die Jungvögel füttern. Besonders der Regenwurm spielt eine wichtige Rolle bei der Ernährung der kleinen Amseln.

Amseln hüpfen viel über den Boden, sie suchen sich zum Singen jedoch einen auffälligen freien Platz, zum Beispiel oben in einem Strauch oder auf einem Dachfirst.

Den schönen und melodischen Gesang der Amseln, der vor allem morgens und abends erschallt, möchte man an Frühlings- und Sommerabenden nicht mehr missen.

Ihre Lieder bestehen aus vielen melodischen Flötentönen, die sich immer wieder anders anhören. Diese Gesänge werden zwischendurch immer wieder von einem rauen Gezwitscher unterbrochen.

Der Gesang der Amseln weist so große Unterschiede auf, dass es sogar möglich ist, bestimmte Vögel an ihrem individuellen Gesang zu erkennen. Dazu muss man eine Amsel natürlich schon gut kennen und lange genug beobachtet haben.

Bei großer Hitze im Sommer, besonders wenn die Amseln unter dem Dach nisten, fliegt das Weibchen oft zu einer Wasserstelle, um zu trinken und plustert dann dort auch sein Bauchgefieder im Wasser auf. Anschließend fliegt es zu seinen Jungen auf das Nest, um sie mit dem Wasser im Gefieder zu kühlen und vor der Hitze zu schützen.

 

Für ihren Nestbau nutzen Amseln alle Arten von Neststandorten: Zweige niedriger Bäume, Sträucher, Dachfirste, Felsspalten und Mauerni­schen, aber auch solch merkwürdige Plätze wie Gartengeräte, Rollladenkästen und landwirtschaftliche Maschinen.

Das Nest wird nur vom Amselweibchen gebaut. Das Amselmännchen überwacht das Revier oder begleitet seine Partnerin. Das napfförmige Nest besteht aus Zweigen, Pflanzenstängeln, Wurzeln, groben Halmen und Moos, während die Nestwand aus feinem, weichen Material errichtet wird.

Die Nestmulde wird mit feuchter Erde oder feuchtem Lehm und anschließend mit feinem Pflanzenmaterial ausgekleidet. Mit trippelnden Bewegungen tritt das Weibchen sein Nistmaterial fest. Ein Amselweibchen muss etwa 300 Flüge absolvieren, bis es genügend Material für das Nest gesammelt hat.

 

Die weibliche Amsel lässt ihre Eier auch in der Nacht nicht unbewacht. Oft kommt es sogar vor, dass sie schon mit dem Brüten anfängt, kurz bevor das erste Ei gelegt wird. Meistens jedoch beginnt die Bebrütung nach der Ablage des dritten Eis. Ein Gelege kann aus 9 Eiern bestehen, gewöhnlich werden jedoch 3-5 Eier abgelegt.

Das Amselweibchen brütet allein etwa 14 Tage lang. Das Männchen sitzt nur sehr gelegentlich auf dem Gelege.

Die Brutdauer von der Ablage des letzten Eis bis zum Schlüpfen des letzten Jungen beträgt zwischen 11 und 16 Tagen. Je später die Brut stattfindet, desto kürzer kann diese Zeitspanne werden. Bis alle Küken geschlüpft sind, dauert es ein bis drei Tage.

In natürlichen Lebensräumen legt das Amselweibchen selten vor Mitte März und nach Anfang Juli seine Eier ab. Die erfolgreiche Aufzucht von drei Bruten dauert mindestens 99 bis 104 Tage, gerechnet vom Beginn des Nestbaus an bis zum Ausfliegen der Drittbrut.

Wenn die erste Brut erfolgreich beendet ist, beginnen die meisten Amselpaare eine Zweitbrut. Es sind sogar Fälle bekannt, bei denen ein Amselpaar mehr als drei Bruten erfolgreich aufgezogen hat.

Die noch nackten und blinden Jungen schlüpfen nach spätestens vierzehn Tagen und bleiben dann etwa 12- 16 Tage im Nest.

Sie sind Nesthocker und werden von den Eltern durch eine aktive Brutpflege hochgezogen. Kurz darauf wächst den kleinen Amseln ihr erstes Daunenkleid.

Zunächst ergibt sich nur das Männchen auf Nahrungssuche und sammelt vor allem Regenwürmer, Insekten und Früchte. Das Weibchen bleibt zunächst im Nest, wärmt die kleinen Amseln und reinigt das Nest von Kot.

Etwas später begeben sich dann beide Amseleltern auf die Nahrungssuche.

Wenn ein Elternteil zurückkommt, strecken die immer hungrigen Jungen ihren Hals nach oben und sperren den Schnabel ganz weit auf.

 

Die Eltern stopfen das gesammelte Futter in den orangegelb gefärbten Rachen hinein. Oft fliegen sie den ganzen Tag über vom frühen Morgen bis zum späten Abend, um die nimmersatten Amselkinder satt zu bekommen.

 

Die so gut gepflegten Jungen verlassen das Nest schon nach 12 bis 16 Tagen, bevor sie voll flugfähig sind. Sie haben jetzt aber bereits ihr volles Federkleid.

Doch da ihre Flügel und Schwanzfedern noch zu kurz sind, können sie sich zunächst nur hüpfend auf dem Boden fortbewegen.

Sie verstecken sich meistens in Sträuchern und sind oft nur schwer zu entdecken.

Sie werden dann auf dem Boden sitzend von den Amseleltern gefüttert. Viele der Jungvögel fallen in dieser Zeit Katzen und Elstern zum Opfer.

 

Die geschlüpften Jungen werden von beiden Altvögeln noch etwa 3 Wochen lang versorgt ...

 

... bevor sie dann selbständig auf Futtersuche gehen und die Welt auch im Flug erkunden können.

 

Quelle:
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Hinweis für Lehrpersonen: Viele weitere Materialien zur Amsel unter: www.grundschulmaterial.de

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