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Zwei Geschichten über Gefühle

Text 1

Bianca hat sich verschlafen und muss sich nun sehr beeilen, um noch pünktlich zur Schule zu kommen. Sie muss sich schnell waschen und anziehen und kann nicht mehr in Ruhe frühstücken.

Ihr bleibt nur noch Zeit für ein paar Bissen von dem knusprigen Brötchen. Den leckeren heißen Kakao, den ihre Mutter ihr immer hinstellt, kann sie nicht mehr trinken, denn es ist schon kurz vor acht Uhr.

Eigentlich wollte Bianca ihre neue Jacke anziehen, aber die ist noch oben im Kleiderschrank, und jetzt ist keine Zeit mehr, sie noch zu holen. Also zieht sie ihre alte Jacke an, die ihr gar nicht mehr gut gefällt und auch schon viel zu kurz ist.

Eilig macht sie sich auf den Weg zur Schule. Am Park, wo sie sonst morgens immer ihre Freundin Sarah trifft,
ist weit und breit niemand mehr zu sehen. „Sarah hat sicher gedacht, ich sei krank,“ denkt Bianca und hat jetzt niemanden, mit dem sie auf dem Schulweg reden kann.

Gerade noch rechtzeitig – als alle Kinder in ihre Klassen gehen – kommt Bianca auf dem Schulhof an.

Als Sarah ihre Freundin Bianca entdeckt, freut sie sich und begrüßt sie mit den Worten: „Schön, dass du doch noch kommst! Ich war schon ganz enttäuscht und habe gedacht, du bist krank geworden! Und wir wollten doch heute im Kunstunterricht gemeinsam das Gespensterschloss basteln!“

Darauf freuen sich die beiden Freundinnen nämlich schon seit ein paar Tagen.

Als nach der Pause die Kunstlehrerin in die Klasse kommt, machen sie sich mit Feuereifer daran, das gruseligste und unheimlichste Gespensterschloss zu bauen.

Sarah hilft Bianca beim Ausschneiden, denn das gelingt ihr noch nicht immer so ordentlich. Dafür aber hat Bianca besonders gute Ideen und viel Phantasie. Beide Mädchen sind so in ihre Arbeit vertieft, dass die beiden Kunststunden wie in Flug vergehen.

Als am Ende – kurz vor Schulschluss - alle Kinder ihre Arbeiten im Sitzkreis vorstellen sollen, sagt die Lehrerin: „Das ist nun wirklich das schönste Gespensterschloss, das ich je gesehen habe!“

Sarah und Bianca gehen nach der Schule gemeinsam nach Hause und verabreden sich für den Nachmittag. Wenn die Hausaufgaben erledigt sind, wollen sie sich auf dem Spielplatz treffen, um die neue Rutsche auszuprobieren.

Text 2

Als am Morgen der Wecker klingelt, steht Lara zunächst auf und wäscht sich im Badezimmer. Anschließend sucht sie sich in Ruhe ihren Lieblingspullover aus dem Kleiderschrank und zieht sich an.

Am Frühstückstisch genießt sie das köstliche Müsli, das die Mutter ihr schon hingestellt hat und trinkt dazu eine Tasse von dem Früchtetee, den sie besonders gerne mag.

Nachdem die Mutter ihr einen schönen Tag in der Schule gewünscht hat, macht sie sich ganz gemütlich auf den Weg.

An der Ecke beim Bäckerladen trifft Lara – wie jeden Morgen – ihren Freund Daniel. Gemeinsam gehen die beiden Kinder zur Schule, und Daniel erzählt Lara von dem neuen Meerschweinchen, das er am Tag zuvor bekommen hat. Am Nachmittag wollen sie es füttern und mit ihm spielen.

Als Lara und Daniel im Klassenraum gerade das Etui auspacken, kommt auch schon die Lehrerin herein. Und mit Erschrecken stellen die beiden Kinder fest, dass die Lehrerin die Diktathefte unter dem Arm hat.

Daniel hat nicht für das Diktat geübt, weil er den ganzen Nachmittag das neue Meerschweinchen bestaunt hat. Und Lara – hat es ganz einfach vergessen.

Am Ende der Stunde, als sie die Hefte abgegeben haben, wissen sie schon, dass sie mehrere Wörter falsch geschrieben haben.

In der Pause wollte Lara eigentlich mit Daniel Karten tauschen. Doch weil Daniel seine Karten vergessen hat, tauscht Lara mit zwei Mädchen aus einer anderen Klasse.

Daniel steht allein auf dem Schulhof herum und weiß nicht, was er machen soll. Nach der Pause sagt er zu Lara: „ Du brauchst heute Nachmittag gar nicht zu kommen. Ich möchte doch lieber alleine mit meinem Meerschweinchen spielen!“

Er geht in die Klasse, ohne sich noch einmal nach Lara umzusehen und redet den ganzen Vormittag nicht mehr mit ihr.

Nach Schulschluss gehen beide Kinder auch nicht wie sonst immer gemeinsam nach Hause. Lara geht auf den einen Straßenseite und Daniel auf der anderen Straßenseite.

Arbeitsaufgaben

Lies die beiden Geschichten gemeinsam mit einem Partner!

 

Überlegt zusammen, an welchen Stellen der beiden Geschichten die Kinder ein gutes und angenehmes oder eher ein schlechtes und unangenehmes Gefühl haben.

 

Vielleicht findet ihr gemeinsam auch treffende Ausdrücke für diese Gefühle!

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