Etwa 20 km nach dem Zusammenfluss von Brigach und Breg in Donaueschingen ist die Donau plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Es erscheint fast unglaublich, aber auf einer Strecke von etwa 200 Metern gibt es immer weniger Wasser und zuletzt bleibt nur noch ein trockenes Flussbett übrig.
Wo ist der Fluss? Was ist passiert? Die Donau fließt hier über eine Art Sieb. Im Flussbett gibt es viele Löcher, Spalten und Ritzen, in denen das Wasser der noch jungen Donau an den meisten Tagen im Jahr vollständig versickert. Nur bei Hochwasser und in regenreichen Zeiten - wenn nicht alles Wasser versickern kann - fließt noch ein Teil im vorhandenen Flussbett weiter.
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Diese Donauversickerung (auch als Donauversinkung bezeichnet) ist eine geologische Besonderheit. Donauwasser sammelt sich in unterirdischen Höhlen (Aachhöhle) im Karstgestein und kommt erst wieder nach 12 Kilometer unterirdischer Fließstrecke an das Tageslicht. Im Aachtopf erscheint das Donauwasser wieder an der Oberfläche und fließt als Aache bei Radolfzell in den Bodensee. Somit fließt das Donauquellwasser von Brigach, Breg und Donaubach nicht zum Schwarzen Meer sondern einfach nur in das Schwäbische Meer, den Bodensee.
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