Die Ausstellung im LWL-Römermuseum demonstriert auch die Kehrseite der antiken Luxus-Medaille. Welche Summen die Oberschicht damals für Luxusgegenstände und Annehmlichkeiten ausgab, ist durch Luxuskritiker wie Plinius den Älteren überliefert. So zahlte der betuchte Konsument damals für ein Pfund des Farbstoffes Purpur stolze 4.000 Sesterzen. Für einen edlen Tisch aus Zitrusholz blätterten die Reichen mehr als eine Million Sesterzen hin, für einen Lustsklaven bis zu 100.000 Sesterzen. Zum Vergleich: Ein freier Bürger der Unterschicht verdiente als Tagelöhner nur vier Sesterzen pro Tag. Einer der lautesten Luxuskritiker seiner Zeit übrigens, der antike Dichter Seneca, gehörte selbst zu den oberen Zehntausend, denn er brachte es als Großgrundbesitzer binnen weniger Jahre auf ein Vermögen von 300 Millionen Sesterzen. Was Seneca zu dem Kommentar seines Zeitgenossen Valerius Maximus sagte ("Luxus ist ein süßes Gift, das man viel leichter anklagen als vermeiden kann"), ist leider nicht überliefert.
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