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Tafelluxus: Bankett und Unterhaltung

Der römische Feldherr Lucius Licinius Lucullus war kein Kind von Traurigkeit, ganz im Gegenteil: Sein Name steht heute sprichwörtlich für Genusslust. In der römischen Oberschicht der Antike waren Überfluss und Völlerei keine Seltenheit.

Sich fleischlichen und sinnlichen Genüssen aller Art hinzugeben, galt besonders bei Gastmählern und Banketten als schick.

Nicht von ungefähr hat das aus der Barockzeit bekannte Bild der sich biegenden Tische seinen Ursprung in der Römerzeit.

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Für das Wohl ihrer Gäste - und um sich deren Bewunderung zu sichern - ließen die betuchten Römer allerhand auffahren: Frische Austern und Eberbraten wurden serviert, zudem trugen unzählige Diener fragwürdige "Köstlichkeiten" wie gebackene Singdrosseln, Siebenschläfer in Honig, Muränen mit Krabben oder Flamingobraten herbei.

Lucullus soll für ein Bankett bis zu 200.000 Sesterzen ausgegeben haben.

Bissig kommentierte der Philosoph Plutarch: "Recht protzig war die tägliche Tafel, die Lucullus hielt und bei der er nicht nur durch purpurne Decken, edelsteinbesetzte Becher den Neid der törichten Menge erweckte."

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Für jeden Handgriff bei Tisch wurde eigens ein Sklave abgestellt. Wer besonders nachhaltigen Eindruck machen wollte, besaß einen Sklaven, der nur für das Tranchieren der edlen Braten zuständig war.

Anderen Dienern, den "analectae", oblag es dann, die Reste des Gastmahls zu entfernen. Die Gäste tafelten bei angeregten Gesprächen meist bis tief in die Nacht.

Dass die Schlemmer regelmäßig mit unappetitlichen Methoden im Magen Platz schafften, um die Speisemengen bewältigen zu können, ist allerdings eine Legende; der Griff zum Federkiel ist nur als Unsitte Einzelner überliefert.

Unterhaltung während des Gelages boten Musiker, Dichter und Schauspieler.

Leicht bekleidete Edelkurtisanen, zum Teil hochgebildete Frauen, brachten die Gemüter in Wallung und sorgten für erotische Stimmung. Je nach Niveau des Gastgebers unterhielten sie die Gäste mal vulgär, mal kultiviert.

Wie vor 2000 Jahren am Golf von Neapel geschlemmt wurde, zeigt die Ausstellung im LWL-Römermuseum in Haltern unter anderem mit einem Film. Anhand von Szenen aus einem Speisesaal des Kaisers Claudius wird deutlich, in welch prunkvoller Umgebung es sich die betuchten Römer damals schmecken ließen.

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Quelle:
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Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: http://www.lwl.org/LWL/Kultur/WMfA_Haltern/
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Fotos 2 und 3: Copyright © 2007 Luciano Pedicini, Archivio dell'Arte, Neapel

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