"Der blanke Stahl ist's, den sie lieben" - als der antike Autor Juvenal dies schrieb, wusste er, wovon die Rede war. Blanker Stahl, glänzende Rüstungen, tobendes Publikum, blutige Kämpfe - die Gladiatorenspiele der Römerzeit zogen die Menschen am Golf von Neapel in den Bann. Denn nach "Brot und Spielen" verlangte das Volk, wie Juvenal wusste, und nicht selten bezahlten politisch ambitionierte Römer die Spiele aus eigener Tasche, um sich damit Wohlwollen und Stimmen ihrer Wähler zu sichern. |
Das Amphitheater in Pompeji etwa, ein beliebter Austragungsort von Gladiatorenspielen, ließen die beiden höchsten Stadtbeamten 80 v. Chr. auf eigene Kosten errichten - eine Investition, die auch politisch motiviert war. |
Dass es bei den Gladiatorenkämpfen höchst brutal zuging, ist unumstritten. Dennoch waren auch Frauen von den blutigen Spielen fasziniert, was nicht zuletzt an der erotischen Ausstrahlung der Kämpfer lag. Die muskelbepackten Männer standen bei den Damen der römischen Oberschicht hoch im Kurs. Denn auch bei der Ausstattung der Kämpfer ließen sich die Ausrichter nicht lumpen: Je prächtiger der bronzene Panzer, desto besser. |
Wie stattlich - und manchmal wenig zweckmäßig - die antiken Gladiatoren gekleidet waren, zeigt die Ausstellung im LWL-Römermuseum in Haltern: Reich verzierte Beinschienen sind zu sehen, zudem ein erhaltener Gladiatorenhelm. Die erotische Anziehungskraft der Kämpfer verdeutlicht zudem eine erhaltene Terrakottastatue, die einen Gladiator zusammen mit einem Fruchtbarkeitsgott darstellt. |
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