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Seit wann gibt es Lebkuchenfrauen? – Weihnachtsgeschichte

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In der Weihnachtsbäckerei war schon lange vor Weihnachten viel zu tun. Und weil die Arbeit sonst gar nicht zu schaffen gewesen wäre, hatten sich die Engel in der Backstube einen automatischen Backherd angeschafft.

Dieser Backherd konnte ganz alleine Lebkuchen backen. Und wenn alle Engel schon ganz müde waren und erschöpft einschliefen, backte der kleine Backherd in der Weihnachtsbäckerei immer weiter.

Besonders gut konnte er Lebkuchenhäuser und Lebkuchenmänner backen. Unermüdlich backte er Nacht für Nacht, und die Engel freuten sich am Morgen, wenn sie sahen, wie viel Arbeit der kleine Backherd schon wieder erledigt hatte.

Doch eines Nachts wurde auch der kleine Backherd müde und wollte gerade eine Pause machen, um sich ein wenig auszuruhen, als er aus einer Ecke der Küche eine leise Stimme hörte.

„Komisch!" dachte er. „Die Engel schlafen doch alle, wer redet denn hier?"

Doch da hörte er schon wieder die Stimme: „Puh, ist das hier langweilig! Soll ich etwa bis Weihnachten hier so still rumliegen. Das ist ja nicht auszuhalten!"

Erstaunt sah sich der kleine Backherd genauer in der Küche um. Ja und tatsächlich, da zappelte doch einer der Lebkuchenmänner, den er eben erst zum Auskühlen an den Tisch gehängt hatte, mächtig herum.

„Was ist denn mit dir los?" fragte ihn der kleine Backherd. „Das habe ich ja noch nie erlebt, dass meine Lebkuchenmänner so herumzappeln und dann auch noch sprechen können. Bleib jetzt mal still am Tisch hängen, sonst brichst du noch in der Mitte entzwei. Du bist ja noch nicht richtig ausgekühlt!"

Nun hörte der Lebkuchenmann zwar vor lauter Schreck auf zu zappeln, aber den Mund halten konnte er natürlich nicht. „Ich will hier aber nicht so still herumhängen und auf Weihnachten warten!" meckerte er los. „Sieh mich doch einmal an, wie gut ich dir gelungen bin! Hast du nicht auch Lust, das jetzt schon zu feiern? Ich jedenfalls möchte jetzt schon tanzen und Weihnachtslieder singen!"

Und als der kleine Backherd sich den Zappellebkuchen genauer ansah, musste er zugeben, dass er wirklich besonders schön geworden war.

„Na gut!" meinte er schließlich. „Vielleicht hast du recht, die Engel schlafen ja alle. Und ein bisschen Vergnügen würde mir auch gut tun!"

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„Toll!“ rief der Lebkuchenmann. „Dann musst du mir jetzt nur noch eine Lebkuchenfrau backen, mit der ich singen und tanzen kann, denn du bist ja zu schwer und sicher auch viel zu müde, um mit mir zu tanzen!“

„Eine Lebkuchenfrau?“ rief der kleine Backherd völlig verwirrt. „Davon hab ich ja noch nie gehört! Es gibt nur Lebkuchenmänner! Jedenfalls habe ich bisher immer nur Lebkuchenmänner gebacken!“

„Aber ich wünsche sie mir doch sooo sehr!“ quälte der Lebkuchenmann. Und ... das wäre doch für dich auch mal eine Abwechslung. Immer nur Lebkuchenmänner zu backen ist doch langweilig!“

Und nachdem der Lebkuchenmann lange genug gequält hat, ließ sich der kleine Backherd tatsächlich überzeugen und machte sich an die Arbeit.

 

Als sein neues Kunstwerk fertig war, hängte er es auch mächtig stolz zum Auskühlen neben den Lebkuchenmann an den Tisch.

Doch der Lebkuchenmann war noch immer nicht zufrieden. „Wenn du uns jetzt noch so schön mit Zuckerguss verzierst wie sie Lebkuchenhäuser, das wäre ja vielleicht toll!“ meinte er vorsichtig. „Stell dir doch einmal vor, wie schön wir dann aussehen würden! Das ist für dich doch eine Kleinigkeit!“

 

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Na ja, und nach einer Weile ließ sich der kleine Backherd auch dazu noch überreden.

Für den Lebkuchenmann suchte er blauen Zuckerguss aus und für die Lebkuchenfrau wählte er rosafarbenen Zuckerguss.

„Hübsch seht ihr aus!" rief er begeistert, als er mit seiner Arbeit fertig war. „Jetzt müsst ihr aber auch für mich singen und tanzen!"

Ja, das ließen sich die beiden Lebkuchenkunstwerke natürlich nicht zweimal sagen, und sie sangen und tanzten vergnügt zusammen durch die Weihnachtsbäckerei.

Der kleine Backherd sah ihnen ganz glücklich dabei zu und wippte mit seinen Füßen.

Als die Engel am nächsten Morgen in die Weihnachtsbäckerei kamen, staunten sie nicht schlecht. Der sonst so fleißige kleine Backherd schlief tief und fest.

Aber was lag da auf dem Boden vor dem kleinen Backherd neben einem der Lebkuchenmänner? Begeistert schauten sie sich die hübsche Lebkuchenfrau an.

„Das wir darauf nicht selbst gekommen sind!" riefen sie. „Davon muss der kleine Backherd aber noch mehr backen!"

Und als der dann endlich aufwachte, bekam er sofort den Auftrag, viele, viele Lebkuchenfrauen zu backen. „Aber bitte auch mit Zuckerguss verzieren!" sagte ein kleiner Engel ganz entzückt. „Das sieht so hübsch aus!"

Ja ... und seither backt der kleine Backherd Lebkuchenmänner und Lebkuchenfrauen und verziert sie alle mit blauem und rosafarbenem Zuckerguss.

Und was nachts in der Weihnachtsbäckerei los ist, wenn die Engel schlafen, das kannst du dir sicherlich gut vorstellen!?

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Quelle:
Grafik: Copyright © 2007 Medienwerkstatt Mühlacker Verlagsgesellschaft mbH und deren Lizenzgeber. Alle Rechte vorbehalten.
Text: www.grundschulmaterial.de (MF)

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