Schlafkammern - allgemein

Auch kleine Räume konnten in römischer Zeit mit großen Wandmalereien ausgestattet sein.
Das Vorbild für die Dekoration dieses Raumes stammt aus Gallien (Frankreich).
Die gemalten Marmorquader, Säulen und Gesimse ahmen die echte Architektur nach.
Sie sind ein Nachklang der Malerei des 1. Jahrhunderts nach Christus, beispielsweise in Pompeji.
Die gemalte Architektur vermittelt dem Betrachter die Illusion einer Raumerweiterung, er denkt also, dass der Raum größer ist.
Es gab sogar "Ausblicke" in fantastische Landschaften.
Die Dekoration der Schlafkammer zeigt keine wirklichen perspektivische Konstruktion mehr.
Vielleicht hatte der römische Betrachter dennoch den Eindruck, dass der Raum größer sei als in Wirklichkeit.

Schlafkammer

Von einem Korridor gehen vier kleine Mehrbettzimmer ab.
Diese typische Gruppierung findet sich in römischen Herbergen. Die Schlafkammer ist für drei Personen eingerichtet.
Sie enthält außer den Betten einen Tisch und eine Kleidertruhe. Die einfachen Schnitte der römischen Kleidung erforderten keine Bügel.
So wie hier in der Herberge waren die Betten in römischen Schlafkammern häufig aufgestellt: zwei an einer Längswand, eines an der Schmalseite.
Römische Holzmöbel haben sich nur unter günstigen Bedingungen erhalten.
Nach einem geschnitzten Tisch aus Oberaden (römisches Militärlager an der Lippe in Nordrhein-Westfalen) ließen sich Tische nachbauen.

Die Form mit Tatzen und Löwenköpfen war für dreibeinige Tische offenbar recht häufig anzutreffen.
Auf zahlreichen Reliefs ist dieser Typ zu erkennen.