Der Hund und das Schaf Man erzählt sich, dass zu der Zeit, als die Tiere noch sprechen konnten, das Schaf zu seinem Herrn gesagt habe: „Du verhältst dich ja recht sonderbar! Uns, die wir dir Wolle, Käse und Lämmer schenken, gibst du nichts anderes als das, was wir uns auf der Erde selbst suchen. Dem Hunde aber, der dir nichts dergleichen gewährt, gibst du von jeder Speise etwas ab, die du selbst hast." Als der Hund dies hörte, soll er gesagt haben: „Beim Jupiter, ich bin es ja, der dich und deine Gefährten bewacht, damit ihr nicht von Dieben gestohlen oder vom Wolfe zerrissen werdet. Wenn ich euch nicht bewachen würde, könntet ihr nicht einmal in Ruhe weiden." Hierauf soll es auch das Schaf recht und billig angesehen haben, dass der Hund ihm vorgezogen wurde. Nach Äsop |