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Autos als Statussymbole

Abb In keinem anderen Land der Welt trennen die Menschen so hingebungsvoll, gewissenhaft und unermüdlich ihren Müll nach Papier, Verpackungen, Glas, Bio- und Normalmüll.

Auch kaufen die Deutschen mit Begeisterung und Hingabe biologisch angebautes Gemüse und Obst.

Andererseits gehen aber auch in keinem anderen Land der Welt die Menschen so liebevoll mit ihren Autos um.

Statt das Wochenende mit der Familie zu verbringen, wird das vierrädrige Familienmitglied gepflegt. Es wird mit Hingabe gewaschen, getrocknet und poliert.

Autos sind für viele Menschen, und unter diesen vor allem für viele Männer, ein unverzichtbarer Teil des Lebens geworden, sowohl aus praktischer Sicht als auch als Symbol des eigenen Erfolgs.

Das Auto ist des Deutschen bester Freund.

Diese Aussage trifft wohl am besten den Bezug der Menschen zu ihrem Automobil.

Und ein Auto macht ja tatsächlich mobil, denn es ermöglicht den Menschen zu jeder Zeit an praktisch jeden Ort zu gelangen.

Darüber hinaus ist das Auto aber auch für viele Menschen ein unverzichtbares Statussymbol.

Ein großes Auto zeugt von Erfolg und Wohlstand und je kostspieliger der neue Wagen ist, desto erfolgreicher ist man im Beruf - zumindest wird dieser Anschein erweckt.

Viele Männer verbringen mehr Zeit mit ihrem Auto als mit ihrer Frau, ihrer Familie oder ihrer Freundin.

Diese Rolle des Autos als Statussymbol spielt oft beim Kauf eine noch größere Rolle als der Bedarf, den Wagen aus einer real gegebenen Notwendigkeit heraus zu besitzen.

Ein Teil dieses Mythos Auto stammt noch aus einer Zeit, in der die Gefahren für die Umwelt nicht hinreichend bekannt waren und beachtet wurden.

Dass die Autoindustrie bis heute immer noch auf Spritfresser setzt, hat viel mit dem Verhältnis der Deutschen zu ihrem liebsten Konsumgut zu tun.

Inzwischen wissen zwar alle um den Einfluss von Kohlendioxid auf den Treibhauseffekt, aber sie wollen daraus wenig oder keine Konsequenzen für das eigene Fahr- und Kaufverhalten ziehen.

Uns ist nicht erst seit der Ölkrise die Endlichkeit des Rohstoffs Öl bekannt, aber dennoch kaufen die Deutschen weiterhin gern alles, was schnell fährt und viele Tonnen auf die Straßen bringt.

Aktuellen Umfragen zu Folge ist nur etwa jeder fünfte Autofahrer auch bereit, für neue Technologien und sparsamere Motoren einen höheren Kaufpreis zu zahlen.

Das spiegelt sich auch in der Werbung wieder. Kein Auto wird ohne aufwändige Kameratechnik, Musikuntermalung und technische Nachbearbeitung umworben.

Es wird immer ein Lebensgefühl gezeigt, das angeblich durch das Auto gefördert wird: wie etwa Freiheit, Sicherheit, Erfolg, Familie...

Die Autowerbung funktioniert selten oder nur teilweise über die praktischen Vorzüge, die ein Modell bieten kann.

Stattdessen wird das Auto in der Werbung als das „Zweite Zuhause" angepriesen.

Der größtmögliche Komfort für den Fahrer und die Insassen und vielfältige Zusatzfunktionen belegen diese Tatsache immer wieder aufs Neue.

Die technischen Daten bleiben meistens nur in der detaillierten Verkaufsbroschüre hängen.

Was aber ist das Wesen eines Statussymbols?

Es liegt doch eigentlich weniger darin, tatsächlich bewundert zu werden, sondern sich deshalb für bewunderungswürdig zu halten.

Statussymbole (das können natürlich auch andere Dinge als ein Auto sein, z.B. teure Kleidung, Schmuck, Handy, Turnschuhe bestimmter Marken ...) können auch dazu benutzt werden, um sich den Anschein eines höheren oder niedrigeren Status zu geben.

Ihre Bedeutung in unserer Gesellschaft ist dem zu entnehmen, wie stark sich die Eigentümer von solchen Konsumgütern oft auch hoffnungslos verschulden, um sie zu besitzen.

Die Frage ist, wie sollen Erwachsene, die derartige Verhaltensweisen haben und solche Einstellung aufweisen, Kinder und Jugendliche verantwortungsbewusst zum Umgang mit Geld und zu einem aktiven Umweltschutz erziehen?

 

 

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