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Vom Fuchs und Hahn

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Vom Fuchs und Hahn

Ein hungriger Fuchs kam einst in ein Dorf und fand dort einen Hahn. Er sagte zu ihm: „O mein Herr Hahn, was für schöne Stimme hat dein Herr Vater gehabt! Aus diesem Grunde bin ich zu dir hierher gekommen, weil ich deine Stimme hören möchte.

Ich bitte dich, dass du mir mit lauter Stimme vorsingst, damit ich hören kann, ob du eine schönere Stimme hast als dein Vater."

Da erschwang der Hahn sein Gefieder, und mit geschlossenen Augen fing er an, so laut zu krähen wie er nur konnte.

Kaum aber hatte der Hahn angefangen zu krähen, sprang der Fuchs auf, fing ihn und trug ihn in den Wald.

Als das die Bauern bemerkten, liefen sie dem Fuchs nach und riefen: „Der Fuchs hat unseren Hahn gestohlen!"

Der Hahn, der das hörte, sprach zu dem Fuchs: „Hörst du, Herr Fuchs, was die groben Bauern sagen? So antworte du ihnen doch: ‚Ich trage meinen Hahn und nicht den euern'."

Da ließ der Fuchs den Hahn los und sprach: „Ich trage meinen Hahn, er gehört doch nicht euch."

Sofort aber flog der Hahn auf einen Baum und rief von dort oben hinunter: „Du lügst, Herr Fuchs, du lügst! Ich bin der Hahn des Bauern und gehöre nicht dir!"

Da schlug der Fuchs sich selbst mit den Händen aufs Maul und rief: „O du böses Maul, wie viel schwätzest du? Was redest du für unnützes Zeug? Hättest du jetzt nicht geredet, so hättest du deinen Raub auch nicht verloren."

Nach Äsop

 

 

Quelle:
Abbildung © Medienwerkstatt (SK)

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