Der FederahannesIn Baden-Württemberg wird nicht Karneval sondern Fastnacht gefeiert. Das beginnt in vielen Narrenhochburgen schon am Dreikönigstag, dem 6. Januar. Da kommen die sogenannten "Abstauber" und reinigen die verschiedenen Narrenkleider und Narrenglocken vom Staub. Und nach dem Schmotzigen, das ist der Donnerstag vor den Hauptfasnetstagen, geht das bunte Treiben so richtig los. In allen Gassen der Städte und Dörfer sieht man die verschiedensten Figuren. Der Federahannes mit Sprungstange, gebleckten Zähnen und einem weiten Mantel ist eine der ältesten Gestalten der Rottweiler Fasnet. Mit den Federn auf seinem Mantel, die Schneeflocken darstellen, stellt er den Winter dar, den man ja bekanntlich gerne mit der Fastnacht aus dem Land treiben möchte. |
Die Schellen- oder Glockennarren Der Gschell, auch Schellenmann genannt stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist ein sogenannter Weißnarr. Mit seinen rund 20 kg schweren Glocken, die an Lederriemen befestigt sind, macht er beim Hüpfen einen höllischen Lärm, der den Federhannes einschüchtern und davonjagen soll.
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Der SchantleDer Schantle ist für viele Zuschauer ein besonders unbequemer Narr. Früher waren es wilde Kerle, die den Leuten allerlei Boshaftigkeiten entgegen schrien. Inzwischen haben sich die rohen Gesellen meist in vornehm zurückhaltende, freundliche Herren mit Biedermeier-Schirmchen verwandelt. Dummes Zeug reden sie aber immer noch. |
Schulfrei für die KinderGanz besonders beliebt ist die Fasnetszeit bei den Kindern. Da gibt es an den närrischen Tagen schulfrei und alle dürfen am bunten Treiben teilnehmen - aber vor allem dürfen sie lustige Lieder singen. Ein Lied kannst du dir mal anhören. Versuche auch den Text zu verstehen und ins Hochdeutsche zu übersetzen, denn die Schwaben können ja bekanntlich alles "außer Hochdeutsch".
O jerom, o jerom
Jetzt ganget mr halt au gar nemme,
En dr hentera Gaß
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Quelle: Bilder mit freundlicher Genehmigung von Norbert Luksch Ton: Narrenzunft Oberndorf |