Paracelsus, dessen richtiger Name Theophrastus Bombastus von Hohenheim war, wurde im Jahre 1493 in Egg bei Einsiedeln geboren. Er war Arzt, Alchemist, Mystiker, Laientheologe und Philosoph. Mit seinen Ideen und seiner Lehre gilt Paracelsus als der Wegbereiter der modernen Medizin und Arzneimittellehre. Sein Wissen und sein Wirken war sehr umfassend. Durch seine legendären Heilungserfolge hatte er viele Gegner unter den Medizinern und Apothekern seiner Zeit. Er wandte sich - mit Ausnahme der Lehren des Hippokrates - gegen die vorherrschenden Lehrmeinungen der damaligen medizinischen Gelehrten und kritisierte ihr nur aus Büchern stammendes Wissen. Nach seinem Tod hinterließ Paracelsus umfangreiche deutschsprachige Aufzeichnungen und Bücher mit medizinischem, astrologischem, philosophischem und theologischem Inhalt. Den größten Teil seines Lebens war Paracelsus als Wanderarzt und Wundarzt in ganz Europa unterwegs. In diese Zeit fiel seine Namensänderung von Theophrastus zu Paracelsus. Ab 1526 ließ er sich zunächst in Basel als Stadtarzt und später in Salzburg nieder. |
In dieser Zeit hielt Paracelsus erstmals Vorlesungen - entgegen damaliger Gepflogenheiten ausschließlich in deutscher Sprache, denn „Die Wahrheit müsse nur deutsch gelehrt werden". Diese Tatsache und die heftigen Kritiken an der Ärzte- und Apothekerschaft hatten Schmähschriften gegen Paracelsus zur Folge, die bis hin zu offen vorgebrachten Bedrohungen gegen Leib und Leben gingen. Vor einem aussichtslosen Gerichtsverfahren floh er im Februar 1528 in das Elsass und wiederum schlossen sich Wanderjahre an. 1529 stellte Paracelsus seine Bücher Paramirum und Paragranum sowie eine Reihe anderer medizinischer Schriften fertig, die erstmals in deutscher Sprache verfasst waren jedoch nicht veröffentlicht wurden. Die Vollendung seiner Bemühungen ist das im Jahre 1537 vollendete Schriftwerk „Astronomia Magna", was auch unter dem Namen „Philosophia Sagax" bekannt ist. Im Jahre 1541 zog Paracelsus wieder nach Salzburg, wo er am 24. September 1541 unter ungeklärten Umständen starb. Dort wurde am Sebastiansfriedhof beigesetzt. Paracelsus lehrte, dass viele Krankheiten durch äußere Einflüsse entstehen und sich mit einfachen chemischen Substanzen, also Arzneimitteln einfachster Art, behandeln lassen. Gemessen am Erkenntnisstand seiner Zeit erlangte Paracelsus ein erstaunliches medizinisches und pharmazeutisches Wissen. Aufgrund seiner Methoden und Ansichten stand Paracelsus häufig vor Gericht. Man warf ihm vor, seinen Patienten Gift zu verabreichen. Aber er konnte sich gut verteidigen. In diesem Zusammenhang ist der Satz von ihm berühmt geworden: „All Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist." Mit dieser Lehre hat Paracelsus einen ausschlaggebenden und bis heute gültigen Beitrag zur Arzneimittellehre geleistet. Im Jahre 1952 stiftete das Präsidium des Deutschen Ärztetages die Paracelsus-Medaille als höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft für verdiente Ärzte. Zahlreiche Krankenhäuser und Kliniken sind nach Paracelsus benannt. Im Jahre 2001 nahm die nach Paracelsus benannte Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg ihren Betrieb auf.
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Quelle: Abbildungen: http://www.sil.si.edu Abbildung 1: Scientist: Paracelsus (1493 - 1541) Discipline(s): Chemistry ; Medicine Abbildung 2: Scientist: Paracelsus (1493 - 1541) Discipline(s): Chemistry ; Medicine Print Artist: Wenceslaus Hollar, 1607-1677 Original Artist: P. P. Rubens, school of Metsys |