Bei einem Erdbeben entstehen Stoßwellen – auch seismische Wellen genannt – die sich in der Erde und an der Erdoberfläche ausbreiten. Am stärksten sind diese Wellen in der Nähe des Erdbebenzentrums (Hypozentrum) und werden schwächer, je weiter sie sich davon entfernen. In der Erde breiten sich die meisten dieser seismischen Wellen mit 20facher Schallgeschwindigkeit aus. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Methoden die Stärke eines Erdbebens zu bestimmen.Mit hochempfindlichen Messgeräten, den Seismographen oder auch Seismometer genannt, können die Erdbebenwellen gemessen und aufgezeichnet werden. Das Bild zeigt einen Seismograph zur Aufzeichnung der Aktivitäten des Vulkans Pinatubo auf den Philippinen. Diese Messgeräte sind in der Lage, Erdbebenherde aufzuzeichnen, die mehrere tausend Kilometer entfernt sind. Die unterschiedlichen Kurven, die ein Seismometer aufzeichnet, heißen in der Fachsprache Seismogramme. Sie geben den Wissenschaftlern Aufschluss über die Stärke und die Lage eines Erdbebens. Die Stärke der jeweiligen Erschütterungen wird nach der Richter-Skala angegeben. Diese Skala wurde im Jahre 1935 von dem amerikanischen Wissenschaftler und Seismologen Charles Francis Richter (Seismologie ist die Wissenschaft, die sich mit Erdbeben befasst) entwickelt und aufgestellt. Diese Skala reicht von 0 bis 12 und jede Zahl bezeichnet eine Bebenstärke, die zehnmal so hoch ist wie bei der nächstniedrigen Zahl. Die bislang höchsten gemessenen Werte lagen zwischen acht und neun auf der Richter-Skala. Dabei macht die Stärke eines Bebens nicht zwangsläufig auch Aussagen über die Folgen der Zerstörung. Je nach der Art des Bodens, hat ein Erdbeben unterschiedlich schwere Folgen. Wenn das Fundament eines Gebäudes auf eher weichem Boden steht, ist die Gefahr, dass es einstürzt wesentlich größer, als wenn es auf einem harten und festen Untergrund errichtet ist. Mit der Richter-Skala lässt sich nämlich nur die Stärke des Erdbebens beschreiben, nicht aber seine zerstörende Wirkung. So kann ein Erdbeben der Stärke 7 in unbewohnten Gebieten kaum Zerstörungen hervorrufen, während ein zehnfach schwächeres Beben der Stärke 6 unmittelbar unter einer Großstadt zu schwersten Zerstörungen führt. Daher verwenden Seismologen für die Stärke eines Erdbebens, als Ausdruck seiner zerstörerischen Auswirkungen, die abgewandelte Mercalli-Skala. Die Werte dieser Skala reichen von 1 bis 12 und beruhen auf statistisch ausgewerteten Geländebeobachtungen. Eine Stärke von 1 bedeutet, dass die Erschütterungen nicht bemerkbar sind und nur von Seismographen registriert worden sind. Eine Stärke von 12 bedeutet völlige Zerstörung. |
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Quelle: Foto: Wikipedia / public domain / USGS Photo by R. P. Hoblitt |