Benjamin Franklin wurde am 17. Januar 1706 in Boston, Massachusetts geboren und starb am 17. April 1790 in Philadelphia, Pennsylvania. Er war ein amerikanischer Politiker und Naturwissenschaftler. Benjamin Franklin gilt als einer der Gründerväter der USA und wurde als liberaler Politiker und Mitautor der amerikanischen Verfassung von 1787 berühmt. Außerdem gilt er als der Erfinder des Blitzableiters. Benjamin Franklin war der Sohn eines Kerzenmachers aus Boston und wuchs mit 14 Geschwistern auf. Er besuchte von seinem achten bis zum zehnten Lebensjahr die Schule, arbeitete anschließend im Geschäft seines Vaters mit und erlernte dann bei seinem Bruder James das Druckerhandwerk. Benjamin Franklin war äußerst vielseitig interessiert. Seine Freizeit widmete er der Weiterbildung und einem unermüdlichen Selbststudium. So schaffte er es, als einfacher Handwerker schließlich bis in die höchsten Ämter der Politik aufzusteigen. |
Nach seiner Arbeit in Druckereien machte er sich zunächst als Verleger in Philadelphia einen Namen. Neben der Arbeit war er aber auch politisch und naturwissenschaftlich tätig. Mit seiner Frau Deborah Read hatte er zwei Kinder. Im Jahre 1751 veröffentlichte er die Ergebnisse seiner physikalischen Arbeit über die Elektrizität, wofür er viele Auszeichnungen von Universitäten bekam. 1775 wurde er Mitglied im amerikanischen Kongress und war später Mitglied in dem Komitee, das die amerikanische Unabhängigkeitserklärung entwarf, die er mit unterzeichnete. Im Alter von 70 Jahren wurde er 1777 vom Kongress nach Frankreich geschickt, um dort Friedensverhandlungen zu leiten. Benjamin Franklin ging wieder nach Amerika zurück und wurde 1787 zum ersten Präsidenten der Gesellschaft gegen Sklaverei gewählt. Im selben Jahr unterzeichnete er die Verfassung. Das war seine letzte Amtshandlung. Am 17. April 1790 starb Benjamin Franklin in Pennsylvania.
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Benjamin Franklin setzte sich sein Leben lang sowohl durch seine Schriften als auch als Mitglied benannter oder gewählter Kommissionen für Belange des Gemeinwohls. Er kümmerte sich unter anderem um die Straßenreinigung und Beleuchtung, die Einführung einer freiwilligen Feuerwehr, die Krankenhäuser, die Einführung der ersten Leihbibliothek der Welt und die Organisation des Schulwesens. Sowohl als Wissenschaftler als auch als Staatsmann genoss er internationalen Ruf. Neben vielen anderen Erfindungen, wurde auch der Blitzableiter von Benjamin Franklin im Jahre 1752 erfunden. Für diese bahnbrechende Entdeckung führte er Experimente durch, für die er noch heute berühmt ist. Zu Zeiten Franklins war den Menschen noch nicht bekannt, dass ein Blitz elektrisch geladen ist. Vielmehr glaubten die Menschen, dass die Blitze eine Strafe des Himmels seien. Franklin wollte seine Zeitgenossen von diesem Aberglauben abbringen und beweisen, dass ein Blitz nichts anderes ist, als sichtbar gewordene Elektrizität. Für seinen Versuch befestigte er stromleitendes Metall an einer Drachenspitze. Am Ende der Schnur befestigte er einen Schlüssel. Als er im Beisein seines Sohnes bei einem Gewitter am 15. Juni 1752 seinen Drachen bis auf die Höhe der Wolken aufsteigen ließ, funktionierte sein Versuch tatsächlich. Der Drachen zog mächtige Funken auf sich, die aus dem Schlüssel sprangen. Der Blitz hatte also die Elektrizität an die Drachenspitze aus Metall abgegeben, die von da aus durch die nasse Schnur bis zum Schlüssel geleitet wurde. Durch dieses lebensgefährliche Experiment, das man auf gar keinen Fall nachmachen sollte, hatte Benjamin Franklin bewiesen, dass Blitze aus elektrischer Energie bestehen.
Wäre der Blitz direkt in die Spitze eingeschlagen, hätte es Benjamin Franklin das Leben gekostet. Doch er hatte Glück und auch eine Idee für eine neue Erfindung. Er überlegte sich, dass es doch auch möglich sein müsste, Blitzeinschläge von Gebäuden fernzuhalten und damit großen Schaden abzuwenden. Aufgrund seiner Erkenntnisse entwickelte er ein Gerät, dass die Spannung des Blitzes in die Erde ableiten konnte. Seine Erfindung nannte er Blitzableiter. Schon bald nach der Erfindung wurde der erste Blitzableiter in Philadelphia installiert. Und so funktioniert ein Blitzableiter: Ein Blitzableiter ist metallisch und hat eine hohe Leitfähigkeit. Er wird am höchsten Punkt eines Gebäudes angebracht, da Blitze immer die kürzesten Wege wählen und in den höchsten Punkt einschlagen. Der Blitzableiter auf dem Dach eines Gebäudes soll den Blitz abfangen und durch Fangleitungen an dem Gebäude vorbei in den Boden leiten. Dort befinden sich dann Platten oder ein Kupfernetz. Wenn der Blitz auf diese Weise in die Erde abgeleitet ist, besteht für das Gebäude keine schwerwiegende Gefahr mehr. Bei starken Blitzeinschlägen können jedoch durch ebenfalls geerdete andere Leitungen Überspannungsschäden entstehen und Elektrogeräte zerstört werden. Daher wird vielfach auch empfohlen, bei starken Gewittern die Netzstecker von Elektrogeräten herauszuziehen. |
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Quelle: Abbildungen: http://www.loc.gov/ Abbildung 1: http://www.loc.gov/ FRANKLIN, BENJAMIN. ("Engraved by H. B. Hall from the original picture in Passel painted from life by J.A. Duplessis in 1783, and now (1868) in the possession of John Bigelow Esq.") Engraving. 1868. Location: Biographical File Reproduction Number: LC-USZ62-25564 Abbildung 2: http://www.sil.si.edu Scientist: Franklin, Benjamin (1706 - 1790) Discipline(s): Physics Abbildung 3: http://www.loc.gov/ |