Kategorie:  Alle    Mensch und Gemeinschaft     Sterben und Vergänglichkeit     Klassische Gedichte   

Tod und Trennung (Nikolaus Lenau)

Abb

Tod und Trennung

Gottes Milde mocht es fügen,
Liegt ein Mensch in letzten Zügen,
Stehn am Sterbepfühl die Seinen,
Dass sie müssen weinen, weinen;

Dass sie nicht vor Tränen schauen
Das unnennbar bange Grauen,
Wie der Geist verlässt die Hülle,
Letztes Zucken, tiefe Stille.

Weh dem Tränenlosen, wehe,
Der sich wagt in Sterbens Nähe,
Denn ihm kann durchs ganze Leben
Jenes Grauen heimlich beben.

Doch ein Anblick tiefrer Trauer,
Bänger als des Sterbens Schauer,
War es, könnt ein Aug es fassen,
Wie zwei Herzen sich verlassen.

Nikolaus Lenau (1802-1850)

 

 

Quelle:
Foto: Copyright © 2008 GSM Grundschulmaterial Verlagsgesellschaft mbH (MF)
www.grundschulmaterial.de

  Kategorie:  Alle    Mensch und Gemeinschaft     Sterben und Vergänglichkeit     Klassische Gedichte   



Lernwerkstatt für das iPad Grundschulmaterial.de


www.medienwerkstatt.de
Diese Seiten werden kostenlos für Kinder
von der Medienwerkstatt Mühlacker produziert

Copyright © 2004-2024 Medienwerkstatt Mühlacker Verlagsges. mbH. Alle Rechte vorbehalten

Mitglied bei seitenstark.de

Wir sind Mitglied