Der Fuchs und die Gänse Der Fuchs kam einmal auf eine Wiese, wo eine Herde schöner fetter Gänse saß, da lachte er und sprach. „Ich komme ja wie gerufen, ihr da sitzt hübsch beisammen, so kann ich eine nach der andern auffressen." Die Gänse gackerten vor Schrecken, sprangen auf, fingen an zu jammern und kläglich um ihr Leben zu bitten. Der Fuchs aber wollte auf nichts hören und sprach: „Da ist keine Gnade von mir zu erwarten, ihr müsst sterben." Endlich nahm sich eine der Gänse das Herz und sagte: „Sollen wir armen Gänse doch einmal unser jung frisch Leben lassen, so erweise uns die einzige Gnade und erlaub uns noch ein Gebet, damit wir nicht in unsern Sünden sterben müssen. Anschließend wollen wir uns auch in eine Reihe stellen, damit du dir immer die fetteste aussuchen kannst." „Ja," sagte der Fuchs, „das ist ein guter Vorschlag und eine fromme Bitte. Betet und ich will so lange warten." Also fing die erste ein recht langes Gebet an, immer „GA! GA!" und weil sie gar nicht aufhören wollte, wartete die zweite nicht, bis die Reihe an sie kam, sondern fing auch an„GA! GA!" Die dritte und vierte folgte ihr, und bald gackerten sie alle zusammen. (Und wenn sie ausgebetet haben, soll das Märchen weiter erzählt werden, derzeit aber beten die Gänse noch immer). |
Fototitel: Abendgebet der Gänse |
Quelle: Foto: Copyright © 2008 Medienwerkstatt Mühlacker (MF) |