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Schneelawinen

Was ist eine Lawine? 

Abb Wenn an einem steilen Berghang Geröll, Erdschichten, Schlamm oder Schnee keinen Halt mehr mit dem Untergrund haben und deshalb den Hang abwärts bis ins Tal rutschen, spricht man von Lawinen.

Lawinen können also aus Schnee oder nur aus Erde bestehen. Auf dieser Wissenskarte erfährst du Einzelheiten zur Entstehung, zu den Folgen und zu möglichen Schutzmaßnahmen bei Lawinen aus Schnee.
Solche Schneelawinen führen jedes Jahr zu mehr als 100 Toten an den Steilhängen der Berge in den Alpen.

Wann entsteht eine Schneelawine? 

Abb Immer wenn es im Hochgebirge stark schneit, steigt in der Regel auch die Gefahr, dass Lawinen an den Berghängen entstehen. Besonders gefährlich wird es, wenn Neuschnee auf eine alte, fest gefrorene Schneedecke fällt. Das Gewicht des frischen Schnees drückt Richtung Tal. Wenn jetzt unvorsichtige Skifahrer in einen solchen Hang hineinfahren, kann es leicht zum Abrutschen ganzer Schneeflächen kommen.

Grundsätzlich steigt die Lawinengefahr mit der zunehmenden Steilheit (Hangneigung) des Berges. Als gefährlich gelten Hänge ab einer Neigung von 25 Grad. Schneelawinen können auch durch Erschütterungen (Donner, Gewehrschüsse von Jägern, Windstürme) ausgelöst werden.
Tiefe Temperaturen nach Schneefällen können die Verfestigung und die Verbindung verschieden alter Schneeschichten verzögern. Dadurch besteht dann die Lawinengefahr über mehrere Tage. Besonders gefährlich ist es auch, wenn im Frühjahr im Laufe eines Tages die Temperatur steigt und die obersten Schneeschichten schwer und nass werden.

 

Die Folgen von Lawinen 

Abb Früher waren die Schneelawinen für die Bewohner der Alpen keine besonders große Gefahr. Sie hielten sich in der Regel nur in Gegenden und an Plätzen auf, an denen keine Lawinengefahr bestand. Ihre Höfe und Siedlungen bauten sie nur an sicheren Orten, unterhalb von Wäldern, welche in der Regel die Lawinen aufhielten.

Inzwischen wurden die Orte größer. Ferienhaussiedlungen und Hotels entstanden an Hängen, die nicht mehr im geschützten Bereich liegen. So kommt es immer wieder zu Zerstörungen durch niedergehende Schneelawinen.

Durch den zunehmenden Skitourismus wurden auch Alpenhänge mit Skipisten ausgestattet, die in der Nähe von bekannten Lawinenhängen liegen. Dadurch kommen unvorsichtige Skiläufer immer wieder in die Gefahrenbereiche und lösen Lawinen aus, die dann ins Tal donnern und alles mitreißen, was sich ihnen in den Weg stellt. Wenn die Lawine wieder zum Stehen kommt ist der Schnee vermischt mit herausgerissenen Bäumen, mit Felsbrocken und Geröll.

Menschen, die von einer solchen Lawine mitgerissen werden, haben meist nur geringe Überlebensschancen. Sie werden erdrückt oder ersticken in der Lawine. Wenn jemand von einer Lawine erfasst wird, sollte er sich mit Ruderbewegungen der Arme an der Oberfläche der Lawine halten. Wenn das nicht gelingt, muss man Arme und Hände vor das Gesicht halten um einen Hohlraum für das Atmen zu schaffen. Mit viel Glück kann man dann von der Bergwacht noch lebend gefunden werden. Besser ist es aber immer, die Vorschriften zu beachten und sich nicht abseits der gesicherten Skihänge zu bewegen. Das Foto zeigt, dass es möglich ist, mit einem Lawinen-Airbag oben auf der Lawine zu bleiben.

Schutzmaßnahmen gegen Schneelawinen 

Abb Es gibt einen kurzfristigen und einen langfristigen Lawinenschutz.
Beim kurzfristigen Schutz werden Lawinen von Fachleuten gezielt ausgelöst. Damit soll verhindert werden, dass eine Riesenlawine entsteht, die dann beim Abgang besiedelte Gebiete (Feriensiedlungen) gefährden.

Beim langfristigen Lawinenschutz handelt es sich um die Erstellung von Schutzvorrichtungen, welche die Lawinen beim Niedergehen bremsen, ablenken oder stoppen. Massive Verbauungen aus Holz, Beton, Barrikaden aus Stahlstangen und Netze aus Drahtseilen sollen gefährdete Siedlungen schützen oder in den Anrissgebieten den Schnee am Gleiten hindern. Solche Schutzbauten sind sehr teuer. Der natürliche und beste Schutz sind allerdings die Bergwälder. Überall dort wo noch gesunde Wälder oberhalb der Siedlungen bestehen brauchen die Menschen keine Sorge vor Lawinen haben.

 

Quelle: Fotos: Mit freundlicher Genehmigung der Arbeitsgruppe Europäische Lawinenwarndienste, Schweiz

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