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Höckerschwan - Ausführliche Version

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Der Höckerschwan gehört mit seiner majestätischen Gestalt zu den schönsten und anmutigsten Vogelarten unserer Gewässer.

Die Schwäne galten in der Antike als heilig, denn man war davon überzeugt, die Götter hätten sich von diesen Vögeln die wohlgeformten Flügel abgeschaut.

Ursprünglich kam der Höckerschwan im nördlichen Mitteleuropa, im südlichen Skandinavien, im Baltikum und im Bereich des Schwarzen Meeres vor. In Asien reicht sein Vorkommen von Kleinasien bis Nordchina.

Seine Verbreitung wurde seit dem 16. Jahrhundert besonders in Europa durch Aussetzungen stark erweitert.

So ist er heute auf vielen Teichen, Seen und Flüssen in Mitteleuropa anzutreffen. Einbürgerungen des Höckerschwans gibt es auch in Nordamerika.

Heute ist es nicht mehr möglich, zwischen echten Wildvögeln und den Nachkommen ausgesetzter Schwäne zu unterscheiden, zumal heute auch viele verwilderte Nachkommen eingesetzter Parkschwäne leben.

Mit einem Gewicht von bis zu 20 kg und einer Flügelspannweite von mehr als zwei Metern zählen die Höckerschwäne zu den schwersten und größten flugfähigen Vögeln.

Die eleganten weißen Vögel auf den Seen in unseren Parks und Städten sind leicht an ihrem leuchtenden orangefarbenen Schnabel und dem höckerartigen Wulst an der Wurzel des Schnabels zu erkennen.

Diesem Höcker verdanken sich auch ihren Namen. Bei den Männchen ist er deutlich größer als bei den Weibchen. Im Frühjahr, zur Paarungszeit, gewinnt er gar noch an Umfang.

Bis auf die Größe dieses Schnabelhöckers gibt es keine erkennbaren Unterschiede zwischen dem Weibchen und dem Männchen.

Erst mit dem Eintritt der Geschlechtsreife wechselt die Farbe des Schnabels zum typischen orangerot und das Gefieder bekommt seine strahlend weiße Farbe, während der Hals oft eine beige bis gelbliche Färbung aufweist.

Junge Höckerschwäne hingegen sind zunächst graubraun gefärbt.

An ihren grauschwarzen bis fleischfarbenen Füßen befinden sich Schwimmhäute, so dass sich die Schwäne geschickt und schnell auf dem Wasser bewegen können.

Ihren Hals tragen die Höckerschwäne oft S-förmig gebogen, was aber kein sicheres Unterscheidungsmerkmal zu anderen Schwanarten ist.

Ausgewachsene Höckerschwäne tragen ein schneeweißes, dichtes und samtiges Federkleid, das aus 20.000 bis 30.000 Federn besteht.

Damit die Federn ihre wasserabweisende Wirkung nicht verlieren, werden sie mehrmals am Tag geglättet.

Der Höckerschwan zupft jede seiner Federn sorgfältig mit seinem Schnabel zurecht, um ihre gleichmäßige Schichtung am Körper zu bewahren.

Dabei verteilt er das ölhaltige Sekret, das von der Bürzeldrüse produziert wird, gleichmäßig über sein ganzes Gefieder. So bleibt es wasserdicht und geschmeidig.

 

Höckerschwäne ernähren sich vorwiegend vegetarisch. Tierische Nahrung nehmen sie eher zufällig mit der pflanzlichen Nahrung auf.

Sie suchen tagsüber und auch bei Nacht nach Nahrung und rupfen Uferpflanzen und Gras ab oder ernähren sich von schwimmenden Wasserpflanzen, die sie durch Gründeln aus dem Wasser holen.

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Der Höckerschwan erreicht seine Geschlechtsreife im Alter von etwa drei Jahren.

Schwäne sind monogame Tiere, die einander ein Leben lang treu bleiben. Paare die sich einmal gefunden haben, bleiben ein Leben lang zusammen.

Nach dem Verlust des Partners bleibt der überlebende Höckerschwan in der Regel allein.

Die Paarungszeit der Höckerschwäne beginnt in der Regel im März, spätestens jedoch im April.

Es ist eine besondere Eigenschaft der Schwäne, dass Männchen und Weibchen vor der Paarung gemeinsam balzen.

In dieser Zeit kann man die kurzen Trompetenrufe der sonst eher stillen Schwäne und auch schnarchende, zischende Laute hören.

Während der Balzzeit schwimmen die Schwanenpaare oft gemeinsam eng beieinander.

Sie liebkosen sich und schlingen ihre Hälse umeinander.

Auch zeigen sie schöne synchrone Figuren auf dem Wasser und vollführen elegante Bewegungen mit ihrem Hals.

Der eigentlichen Paarung gehen eine Reihe von Verhaltensweisen wie das Kopfwenden, das Schnabelsenken, das Scheinputzen, das Scheinbaden und das Schnabeleintauchen voraus.

Dieses Balzspiel kann so lange dauern, bis sich das Weibchen als Aufforderung zur Paarung flach macht und mit vorgestrecktem Hals den Körper tief ins Wasser senkt.

Die eigentliche Paarung dauert nur wenige Sekunden.

Das Männchen hält sich dabei mit dem Schnabel am Halsgefieder des Weibchens fest und drückt es unter Wasser.

Anschließend richten sich beide Vögel unter kräftigen Ruderschlägen Brust an Brust hoch auf und recken auch ihre Schnäbel nach oben.

Im Anschluss an die Paarung schwimmen die Höckerschwäne Brust an Brust und nehmen eine Zärtlichkeitshaltung ein.

 

Ihr Nest errichten die Höckerschwäne im Schilf oder am Ufer. Zum Nestbau verwenden sie unterschiedliches Pflanzenmaterial und eigene Daunen.

Die Ablage der meist fünf und sieben gräulichen Eier, die einen blaugrünen Schimmer aufweisen, erfolgt meist in der zweiten Aprilhälfte.

Während der nächsten Wochen brütet das Weibchen die Eier aus, während das Männchen das Brutrevier bewacht und erbittert verteidigt.

Die geschlüpften Jungen haben ein graues, ungemein dichtes Federkleid und werden von beiden Elternteilen versorgt.

Sie sind Nestflüchter und folgen ihren Eltern schon kurz nach dem Schlüpfen ins Wasser.

Sie werden von den Eltern geführt, ernähren sich aber von Anfang an selbständig. Nach der 18. Woche sind die jungen Schwäne flugfähig.

Höckerschwäne können in Gefangenschaft ein Alter von bis zu 40 Jahren erreichen. In Freiheit liegt ihre Lebenserwartung allerdings deutlich darunter.

Höckerschwäne sind sehr intelligente und gefühlvolle Tiere.

Sie suchen oft die Nähe der Menschen, möchten von ihnen vor allem in der Brutzeit aber nicht gestört werden.

Fühlt sich der Schwan bedrängt oder in Gefahr, könnte auch ein Mensch in Not geraten wenn er z.B. dem Nest zu nahe kommt.

Denn die Höckerschwäne verfügen über große Kräfte und können mit ihren Flügeln auch einem Menschen erhebliche Verletzungen zufügen.

 

 

Quelle:
Fotos: Copyright © 2008 GSM Grundschulmaterial Verlagsgesellschaft mbH (MF)
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