Der Dortmund-Ems-Kanal ist die älteste künstliche Wasserstraße der nordwestdeutschen Schifffahrtsstraßen. Er wurde am 11. August 1899 nach nur siebenjähriger Bauzeit durch Kaiser Wilhelm II. dem Verkehr übergeben. Doch schon bald nach seiner Eröffnung erkannte man, dass diese Wasserstraße den Anforderungen durch den ansteigenden Schiffsverkehr nicht gewachsen war und man entschloss sich, den Kanal durch die so genannten zweiten Fahrten zu erweitern. So wurden Engstellen wie gefährliche Krümmungen und Überführungen umgangen. |
Vom Dattelner Meer (so bezeichnet man den Abschnitt, wo Dortmund-Ems-Kanal und Wesel-Datteln-Kanal miteinander verbunden sind) in Richtung Lüdinghausen entstand so die Neue Fahrt (1929 - 1937). Der Dortmund-Ems-Kanals verlief in diesem Streckenabschnitt eingedämmt in einem Niveau oberhalb des Erdbodens. Die Lippe und die Stever wurden von Kanalbrücken überquert. Daher war ein Umbau der Alten Fahrt nicht möglich, ohne den Schiffsverkehr jahrelang völlig still zu legen. Deshalb wurde östlich der Alten Fahrt parallel zum bestehenden Kanal die Neue Fahrt angelegt. |
Nach Fertigstellung der Neuen Fahrt verlor die Alte Fahrt bald völlig ihre einstige Bedeutung für den Güterverkehr. Sie wurde außer Betrieb genommen und ist heute ein Biotop und liegt direkt im Naturschutzgebiet „Lippeauen", nördlich des größten Kanalknotenpunkts Europas. Nicht nur im Stadtgebiet von Datteln und Olfen sondern auch bei Lüdinghausen sind weiter Teilstrecken der Alten Fahrt erhalten geblieben. |
Da die Sicherheitstore geschlossen wurden, der Wasserspiegel abgesenkt wurde und auch Erdwälle im Bereich der Alten Fahrt aufgeschüttet wurden, ist dieser ehemalige Bereich des Dortmund-Ems-Kanals heute auch für Ruder- und Kanufahrer völlig uninteressant. Die Rad- und Wanderwege durch dieses Gebiet aber bieten ein Naturerlebnis der besonderen Art. |
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