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Herbst (Heinrich Kämpchen)

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Herbst

Graue Nebelschwaden wallen
In den Tälern, um die Höhen.
Bleich und bleicher scheint die Sonne,
Ohne Licht und ohne Wärme.

Öde Felder, kahle Fluren,
Wo in Duft man sonst gewandelt -
Scharfer Wind durchfaucht die Wälder
Und das Laub stiebt von den Bäumen.

Eichhorn sucht das warme Nest schon,
Wenn zu rau die Lüfte blasen,
Sang und Lieder sind verstummet,
Nur der Häher krächzt und kreischet.

Und so rückt der Winter näher,
Langsam, tappend, aber ständig
Kürz're Tage, läng're Nächte,
Mit dem Reif, dem weißen kalten.

Scheiden, scheiden klagt's in Tönen,
Klagt's in Blicken, weint's verstohlen
Wieder nah't das große Sterben
Und das Bahrtuch wird gebreitet.

Heinrich Kämpchen (1847 - 1912)

 

 

Quelle:
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