Allgemeines und Geschichtliches Hauptstadt: Kinshasa
Das Gebiet der heutigen Demokratischen Republik Kongo war über Jahrhunderte Bestandteil der Bantukönigreiche. Im 15. Jahrhundert führten die Portugiesen in den Küstengebieten das Christentum und ihr Staatssystem ein.
Im Jahr 1908 wurde das Gebiet belgische Kolonie. Das Ende der Regierungszeit von Mobuto begann mit einem Aufstand der von der Regierung seit jeher unterdrückten Tutsis, die sich im Osten des Landes gegen die drohende gewaltsame Vertreibung durch Hutu-Milizen zur Wehr setzten. 1997 übernahm Laurent Kabila die Herrschaft. Im Juli 1999 wurde ein Waffenstillstand zwischen Hutus und Tutsis vereinbart. Im Januar 2001 wurde Laurent Kabila unter ungeklärten Umständen ermordet, kurz darauf wurde sein Sohn Joseph als neuer Präsident vereidigt. |
Lage und KlimaDen überwiegenden Teil des Landes (rund 60% der Gesamtfläche) nimmt das mit Regenwäldern bedeckte, ausgedehnte Flussbecken des Flusses Kongo ein. Die höchste Bergkette verläuft entlang der Grenze zu Tansania, Burundi und Ruanda und weist mit dem Mount Stanley (5.120 m) die höchste Erhebung des Landes auf. Das Shaba- oder Katanga-Bergland im Südosten des Kongobeckens erreicht Höhen bis 1500 m und ist reich an Bodenschätzen wie Kupfer, Uran und anderen. Der Wasserreichtum des Landes ist gewaltig. Das Kongobecken gilt nach dem Amazonasbecken als das zweitgrößte Flusssystem der Welt. Die Bergketten im Südwesten werden als Hochland von Bié zusammengefasst. Hier entspringt der Kasai, der bedeutendste südliche Zufluss des Kongo. Entlang der Flussläufe gedeiht üppiger Regenwald. Von den Höhenlagen abgesehen ist das Klima des Landes tropisch heiß und feucht; Regen fällt das ganze Jahr über. Die Temperatur beträgt in den tiefer gelegenen Gebieten des Kongobeckens im Jahresmittel etwa 27°C, ist aber von Februar bis April, den heißesten Monaten, noch wesentlich höher. In Höhen über 1500 m liegt die mittlere Temperatur bei 19°C.
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Sehenswürdigkeiten
Die Vegetation ist besonders im Regenwald sehr üppig und artenreich. Einheimische Pflanzen sind: |
Wirtschaft Obwohl das Land über bedeutende Naturreichtümer verfügt, gehört es aufgrund des jahrelangen Bürgerkrieges heute zu den armen Ländern der Welt. Die Bergbauindustrie war nach einem Höhepunkt in den frühen siebziger Jahren von 1974 an vom Verfall der Kupferpreise auf dem Weltmarkt betroffen. Zu Beginn der neunziger Jahre brach die Wirtschaft völlig zusammen: Es herrschte eine große Inflation, durch Unruhen unter den Arbeitern sanken die Exporterlöse, die Infrastruktur im Transportwesen zerfiel, die Auslandsschulden betrugen rund 11,3 Milliarden US-Dollar, und das Land war auf Nahrungsmittelimporte angewiesen. Zwischen 1990 und 2001 lag die Inflationsrate durchschnittlich bei 846,2%. Das bedeutet, dass Geldscheine und Geldstücke keinen Wert mehr haben. Bezahlt wird nur noch im Tauschverfahren mit Gegenständen.
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Quelle: Landkarte: Archiv Medienwerkstatt |