Die Wissenskarten bieten für diese Methode der Wissenserarbeitung sehr gute Voraussetzungen, weil es sich um ein Internetangebot handelt, das von pädagogischen Fachleuten bereits kindgemäß gestaltet ist. Informations- und Rechercheangebote für Kinder müssen altersgemäß sein. Man kann den Kindern nicht zumuten, erstmal aus einigen 100 Treffern bei Suchmaschinen das Relevante herauszufiltern. Diese Fähigkeit, die häufig auch mit dem Begriff “Medienkompetenz” umschrieben wird, muss sich allmählich entwickeln und wird nicht selten erst im Studentenalter erreicht.
Bei den angebotenen Wissenskarten-Projekten wird den Grundschülern das Suchen erleichtert, indem man Ihnen ausgewählte Seiten anbietet. Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist es dann, die Informationen so zu nutzen, dass diese in einen Erkenntnisgewinn münden und z.B. in Form einer Präsentation wieder an andere weitergegeben wird.
Im Kern geht es bei einem Wissenskarten-Projekt um das Bewältigen einer Aufgabenstellung anhand einem kindgemäß und klar definierten methodischen Gerüst. Dieses Gerüst dient den Schülern als Handlungsorientierung und skizziert gleichzeitig den Verlauf des Projektes (Thema).
Eine Wissenskarten-Projektseite gliedert sich in vier Teile:
• Einleitung und Aufgabenstellung (Impuls, Thema, Motivation) In diesem ersten Block soll das Schülerinteresse geweckt werden. Ein Ziel wäre, dass die Schüler sich aus eigenem Interesse mit der Problemstellung beschäftigen. Die Schüler erhalten eine Hilfestellung dadurch, dass die Aufgabe und der Arbeitsprozess beschrieben wird. Je nach Thema können die Anweisungen nur stichwortartig oder auch detaillierter sein.
• Internetquellen und Materialien Die rund 20.000 Wissenskarten, weitere Kinderseiten im Internet, die Kindersuchmaschine Blinde Kuh sind die Primärquellen bei der Arbeit an einem Projekt. Es gibt aber auch andere Materialien, die der Lehrer ergänzend noch zur Verfügung stellen kann. Durch die vorwiegende Verwendung der Wissenskarten und einiger weiterer Kinderseiten entsteht eine Vernetzungslandschaft, die den Kindern das Arbeiten mit den neuen Medien erheblich erleichtert.
• Arbeitsprozess, Anforderungsprofil Die Kinder brauchen methodische Hilfen bei der Durchführung. Sie benötigen klare Anweisungen zu dem, was sie bei den einzelnen Arbeitsschritten erledigen müssen. Die Gesamtaufgabe muss kindgemäß gegliedert sein, Regeln für die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen oder Gruppenmitgliedern müssen zur Orientierung vorliegen (bzw. beschrieben sein).
• Präsentation, Evaluation, Ausblick Sehr wichtig und entscheidend bei einem Projekt ist eine Phase, in der die verschiedenen Gruppen einer Schulklasse Gelegenheit erhalten, den anderen ihre Ergebnisse mitzuteilen. Solche Schülerpräsentationen müssen im Klassenverband besprochen werden. Die Evaluation erfolgt jeweils über einen von der Lehrkraft vorbereiteten Bewertungsbogen.
Methodische Hinweise Die Wissenskarten-Projekte sollten in der Regel in Kleingruppen von 2-4 Schülern eingesetzt werden. Wenn genügend Computer im Klassenraum oder im Computerraum der Schule zur Verfügung stehen, die auch über einen funktionierenden Internetzugang verfügen, ist die Umsetzung eines Themas in projekthafter Form kein Problem. Bei einem Mangel an verfügbaren Geräten kann ein Thema auch im Rahmen eines Wochenarbeitsplanes durchgeführt werden. Es ist weiterhin denkbar, dass eine Schülergruppe das Projekt in Form einer Hausaufgabe erledigt und die Schüler zu diesem Zweck ihre eigenen Computer nutzen.
Alle nicht über das Internet erreichbaren Informationen und Medien, die im Projekt aufgeführt sind, werden von der Lehrkraft bereitgestellt, sofern die Schüler keine anderen Möglichkeiten haben, die Unterlagen zu beschaffen.
Alle Arbeitsanweisungen und Arbeitsschritte, die auf einer Projekt-Wissenskarte stehen, sollten zu Beginn gemeinsam gelesen werden, um Fragen der Schüler zu klären. Während der eigenständigen Projektarbeit der Schülergruppen steht der Lehrer als Ansprechpartner, Helfer und Schaltstelle zur Verfügung.
Bei den Wissenskarten Projektvorschlägen ist in der Regel angegeben, für welche Grundschulklasse das Thema gedacht ist.
Einladung zur Mitarbeit und Mitwirkung Lehrerinnen und Lehrer, die nach dieser Methode eigene Unterrichtsprojekte durchgeführt haben, können dazu auch eine Wissenskarten Projektseite erstellen, die dann auch anderen Lehrkräften zur Verfügung steht. Über ein Feedback (Praxiserfahrungen) zu einzelnen Projektvorschlägen freuen sich die Autoren, weil die Projekte dadurch optimiert werden können.
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