Zeche Friedlicher Nachbar

An den Hängen des Ruhrtales traten die Kohlenflöze offen zu Tage.
Manchmal lagen sie auch nur wenige Meter unter der Erdoberfläche.
Deshalb wurde in dieser Gegend oftmals die Kohle durch den so genannten Stollenabbau gewonnen.
Im Bochumer Süden sind viele Zechen aus kleinen Stollenzechen hervorgegangen.

Auch die Zeche Friedlicher Nachbar, die 1854 gegründet wurde und in der Bochumer Mulde liegt, gehörte dazu.
1868 ging man dann zum Tiefbau über und baute den ersten Schacht, der zwei Jahre später in Betrieb genommen wurde.
Die Zeche Friedlicher Nachbar hatte im Laufe der Zeit verschiedene Besitzer und wurde immer weiter ausgebaut.
1950 erhielt sie ein neues Fördergerüst, das dann allerdings nach Zeche Zollverein ½ nach Essen-Katernberg versetzt wurde.

Zu Beginn der Kohlekrise wurde die Zeche Friedlicher Nachbar als eine der ersten Bochumer Zechen stillgelegt.
Die Schächte wurden zugeschüttet und die Anlagen über Tage wurden fast vollständig abgebaut.
Erhalten ist allerdings noch eine Werkshalle.
Sie wird von einem Keramik-Künstler als Werkstatt genutzt. Mehrmals im Jahr finden in diesem Gebäude Design-Messen statt.
Dabei hat man gleichzeitig die Möglichkeit, die Werkshalle von innen zu besichtigen.

Ein Schacht der ehemaligen Zeche dient noch zur Wasserhaltung.
Das abgepumpte Grubenwasser fließt an der Rauendahlstraße in die Ruhr.