Im Bochumer Vorort Laer befindet sich in der Nähe des Opelwerks das Haus Laer. Die Gebäude des ehemaligen Ritterguts wurden bereits im Jahre 940 errichtet. Das Haupthaus mit Fachwerkmauern steht auf Eichenpfählen aus dem 10. Jahrhundert. Weil der Boden morastig und sumpfig war, hat man dicke Eichenpfähle in den Boden gerammt, die so das Fundament tragen. Rund um die Gebäude legte man Gräben an, die sogenannten Gräften, die voller Wasser waren. Haus Laer war also ganz früher eine Wasserburg.
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Da ein Gericht im Juni 2010 den Weiterbau der Autobahn A44 erlaubt hat, ist Haus Laer in Gefahr. Die neue Autobahn wird nämlich so nah an Haus Laer vorbeiführen, dass die Gräfte austrocknen könnten. Dann käme Sauerstoff an die alten Eichenbalken und sie würden faulen. Die Gräfte werden durch den 1,8 Kilometer langen Isabella-Stollen eines ehemaligen Bergwerkes ständig mit Grundwasser versorgt. Dieser Stollen würde durch den Autobahnbau zerstört werden. Damit die Gräben nicht austrocknen, soll durch ein 65 m langes Rohr weiter Wasser in die Gräben fließen. Aber durch den Autobahnbau wird der Boden so verdichtet, dass nicht genug Regenwasser versickern kann. Es würde so ein stehendes Gewässer entstehen. Man befürchtet, dass die über 1000 Jahre alten Eichenbalken im stehenden Gewässer anfangen zu faulen.
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