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Runde Turm

Das Wahrzeichen der Stadt Andernach ist der Wehrturm, der „Runde Turm" genannt wird.
Er bildete den nordwestlichen Eckpunkt der Stadtmauer und wurde in den Jahren 1440 bis 1453 (möglicherweise in zwei Etappen) erbaut.
Der Turm besteht aus dem 33 m hohen und etwa 15 m im Durchmesser runden Unterbau (um 1446 vollendet).
Der Unterbau besitzt einen steinernen Wehrgang, ein Wehrhäuschen, Aborterker, Pechnasen und drei Stockwerke.
Über dem Unterbau befindet sich der 23 m hohe und 9,8 m (über Eck) weite Achtort-Aufsatz.
Er wurde 1445 geplant und 1448 bis 1453 vollendet.
Der Aufsatz besitzt ebenfalls drei Geschosse.
Den Abschluss bilden acht Tuffsteingiebel, vier Dacherker, jeweils mit Kreuzblumen, Kegelsteinhelm mit großer zentraler Kreuzblume und die vier  in die vier Himmelsrichtungen weisenden großen Stadtwappen aus Tuff.
Sie waren ursprünglich farbig ausgemalt und schräg eingesetzt.
Die Steinwendeltreppe ist stadtseitig in die Mauerstärke von Unterbau und Oberbau integriert.

 

 

Abb

Bei einer Höhe von 56 Metern bis zur Turmspitze und bis zu 5 Meter dicken Mauern ist er der höchste Wehrturm am Rhein und einer der größten mittelalterlichen Wehrtürme überhaupt.
Die Turmwände waren früher weißlich verputzt, möglicherweise mit Farbabstufung zum Oberbau.
Der große Wehrturm war durchaus als städtisches Gegenstück zu der im Südosten gelegenen Bischofsburg gedacht.
Die ständige Wachbereitschaft war durch den anwesenden Türmer gegeben, der neben Wach- und Feuerwachdienst auch ankommende Schiffe meldete.
Mehrere Hakenbüchsen Eine Hakenbüchse war ein Vorgänger des Gewehrs. , Feldschlangen Eine Feldschlange war eine Kanone des späten Mittelalters. Sie war bis zu 3 m lang und hatte einen Durchmesser von 3 bis 6 cm. und Verteidigungsmaterial (Öl, Pech, Steine, Pulver) waren in den oberen Etagen vorrätig.

Im April 1689 widerstand der Turm einem Sprengversuch der abrückenden französischen Truppen Ludwig XIV.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Turmspitze beschädigt und in den 50er Jahren instand gesetzt.
Von 1922 bis 1935 und 1949 bis 1961 war im Turm eine Jugendherberge untergebracht (1927: zirka 10.000 Übernachtungen, 5. Platz der rheinischen Herbergen).
Im Jahre 2003 wurde der große Turm zu seinem 550. Geburtstag erneut renoviert.

Quelle: Foto: Medienwerkstatt Mühlacker (MH)

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