Das Wasserschloss Egeskov

Egeskov ist in Dänemark eine bedeutende Touristenattraktion, weil das Schloss die schönste und besterhaltene Wasserburg in ganz Europa ist. Seit über 450 Jahren liegt Egeskov in landschaftlich reizvoller Umgebung im Süden der Insel Fünen. Das Hauptgebäude, das vollständig von Wasser umgeben ist, wurde von Frands Brockenhuus erbaut und im Jahre 1554 fertig gestellt. Er war ein reicher Großgrundbesitzer und er brauchte zum Schutz vor Überfällen eine schwer einnehmbare Festung, die er deshalb mitten in einem Sumpfgebiet errichten ließ. Zur Befestigung des Untergrundes wurde ein ganzer Eichenwald gefällt, und die Pfähle in den Seegrund gerammt. Das Schloss ist umgeben von einer einmaligen und preisgekrönten Parkanlage, die jeden Besucher sofort in ihren Bann zieht.

Im Schloss befinden sich viele Räume, Säle und Stuben, die mit wertvollen Möbeln und Einrichtungsgegenständen der vergangenen Jahrhunderte ausgestattet sind. Besonders auffallend ist die Vorliebe der Schlossbesitzer für die Jagd. Die Jagdstube diente Graf Gregers Ahlefeldt-Laurvig-Bille als Arbeitszimmer. Sie ist von seiner großen Liebe zu Afrika und zur Jagd geprägt, was den afrikanischen Tieren sicherlich nicht besonders gefallen hat.
Die Stube und die umgebenden Flure beherbergen präparierte Tiere, die der Graf im vergangenen Jahrhundert aus Britisch-Ostafrika und Kongo - heute Tansania, Uganda und Kenia - mit nach Egeskov gebracht hat.
Der Rittersaal wurde 1975 restauriert. Seit 1986 werden er und ein großer Teil der übrigen Räume des Hauses für die Besucher geöffnet. Der Rittersaal kann darüber hinaus von großen exklusiven Festgesellschaften gemietet werden.
Besonders interessant ist eine kleine Holzfigur im Dachgebälk des Schlosses. Wenn man ihn von seinem Kissen entfernt, wird Egeskov der Sage nach an Weihnachten im See versinken. Deshalb feierten die Schlossbesitzer bis vor kurzem vor lauter Angst das Weihnachtsfest immer außerhalb des Schlosses. Inzwischen aber bekommt der Holzmann jedes Jahr am Weihnachtsfest einen Becher Milchreis und die Gefahr ist endgültig abgewendet.

Alle Schlossbesitzer der vergangenen Jahrhunderte waren eifrige Sammler. Besonders die Eltern des jetzigen Grafen Michael sammelten Oldtimer und zeitgeschichtliche Gegenstände. So sind rund um das Schloss in den alten landwirtschaftlichen Gebäuden verschiedene Museen entstanden, deren Besuch sich in jedem Fall lohnt. Das Fahrzeugmuseum zeigt eine Vielzahl von Fahrrädern, Motorrädern und Autos von den Anfängen der Motorisierung bis heute.

Am Eingang und am Ausgang werden die jährlich rund 200.000 Besucher von den Bediensteten des Schlosses gebührend empfangen und wieder verabschiedet.

Das Eintrittsgeld, mit dem die Schlossbesitzer die ganze Anlage unterhalten ist nicht sehr hoch und so lohnt sich ein Besuch in jedem Fall. Auch für Kinder gibt es viele interessante Attraktionen und Spielplätze. Wer das meiste auf Schloss Egeskov sehen will, muss mindestens einen ganzen Tag einplanen.