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Anna hat Angst vor dem Zeugnis

Abb Schon seit einigen Wochen kann Anna nicht mehr gut schlafen. Mit großen Sorgen geht sie abends ins Bett und liegt noch lange wach. Sie kann an nichts anderes mehr denken als an die bevorstehende Zeugnisausgabe in der Schule. Bereits ihr Halbjahreszeugnis war sehr schlecht.

Anna hatte großen Ärger mit ihren Eltern bekommen. Annas Mutter, die sehr streng ist, schimpfte ihre Tochter aus und verhängte für mehrere Tage Stubenarrest und Fernsehverbot. Und auch der Vater wurde sehr böse und strich Anna das Taschengeld.

Warum die Zensuren so schlecht waren und wie es dazu gekommen war, fragten die Eltern allerdings nicht. Nur Annas Oma hatte Verständnis für ihre Enkelin, tröstete sie und übte auch mit Anna für die anstehenden Klassenarbeiten.

Vorübergehend wurden Annas Leistungen und Zensuren in der Schule auch besser und sie war ganz erleichtert. Mit Omas Hilfe und ihrer ruhigen und verständnisvollen Art verstand Anna jetzt auch schwierige Rechenaufgaben und Rechtschreibregeln viel besser. Ab und an bekam sie sogar jetzt ein Lob von ihren Eltern, für die guten Zensuren.

Doch dann wurde die Oma schwer krank und konnte sich nicht mehr um Anna kümmern. Als Anna nun wieder auf sich allein angewiesen war, fielen die Klassenarbeiten nach und nach immer schlechter aus.

Wenn sie Vater oder Mutter darum bat, ihr eine Aufgabe zu erklären, sagten sie nur zu ihr: „Pass in der Schule doch besser auf, wir haben dazu nun wirklich keine Zeit! Schließlich gehen wir beide den ganzen Tag arbeiten!“

Abb Anna ging jetzt verständlicherweise überhaupt nicht mehr gerne zur Schule - nur noch Misserfolge! Aus Angst wieder Ärger mit den Eltern zu bekommen, zeigte Anna ihnen die Hefte mit den schlechten Zensuren nicht. Und da die Eltern beide so viel Stress hatten, merkten sie auch nicht, dass sie schon längere Zeit keine Hefte mehr gesehen hatten.

Doch das Versetzungszeugnis kann Anna nicht verschwinden lassen. Es wird in der Schule bei einem Elternsprechtag mit der Lehrerin und den Eltern gemeinsam besprochen.

Anna befürchtet, dass „Nicht versetzt“ darauf stehen wird, denn in den letzten Wochen hat sie mehrfach eine „Fünf“ bekommen, und eine Mathearbeit war sogar „Sechs“.

Jetzt ist Anna völlig ratlos und verängstigt. Und mit jedem Tag wird es schlimmer.

„Was soll ich denn bloß machen?“ denkt Anna. „Ich werde einen riesengroßen Ärger mit meinen Eltern bekommen! Sicher werden mich auch meine Mitschüler auslachen, wenn ich nicht versetzt werde!“

Annas Eltern merken von alledem nichts, denn sie haben so viel Arbeit und andere Probleme.

Als ihre Tochter am Abend vor der Zeugnisausgabe um 21.00 Uhr immer noch nicht nach Hause gekommen ist, fangen sie dann aber doch an, sich Sorgen zu machen.

 

Aufgaben:

1. Überlegt, wo Anna sein könnte und warum sie nicht nach Hause gekommen ist.
2. Haben sich Annas Eltern richtig verhalten? Wie hätten sie ihrer Tochter besser helfen können.
3. Wer könnte Anna jetzt helfen?


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Kennst du die Nummer gegen Kummer?

Wenn du Sorgen oder Probleme hast, kannst du dort anrufen. Ganz egal, ob es um schlechte Zensuren, Zeugnisse oder andere Probleme geht.

Die „Nummer gegen Kummer“

Du bist einsam oder traurig? Du hast Fragen, die du sonst niemandem stellen magst? Du hast Sorgen, du hast Probleme, du bist in Not, und niemand ist da, dem du davon erzählen kannst? Niemand ist da, der dir glaubt? Dann kann dir die „Nummer gegen Kummer" helfen. Sie ist überall in Deutschland gleich und sie ist kostenlos - auch von öffentlichen Telefonzellen aus.


Es ist die: 0800/1110333.

Ganz schön lang, diese Nummer. Aber es lohnt sich wirklich, sich diese Nummer zu merken. Da sitzen nämlich nette Leute, die warten auf Anrufe von Kindern, denen es nicht gut geht. Eine ziemlich gute Sache also. Von Montag bis Freitag in der Zeit von 15 bis 19 Uhr erreichst du da immer jemanden. Und wenn du es nicht willst, musst du nicht einmal deinen Namen sagen. Du wirst sehen: Mit den Leuten von der „Nummer gegen Kummer" kann man wirklich gut reden.

 

Quelle:
Foto und Grafik: Medienwerkstatt

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