In Mittelhessen befindet sich im Lahn-Dill-Kreis die Burg Greifenstein. Weil sie die höchstgelegene Burg des Lahn-Dill-Kreises ist (441 m über NN), ist sie weithin sichtbar. Auch von der Autobahn A45 aus ist sie zu sehen. Hier gibt es auch Hinweisschilder, die auf die Burg aufmerksam machen.
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In einer Urkunde aus dem Jahr 1160 wurde diese Höhenburg das erste Mal erwähnt. Die Nassauer und Solmser Grafen zerstörten 1298 die Burg. Sie wurde wieder aufgebaut und hatte - wie viele andere Burgen auch - im Laufe der Jahrhunderte wechselnde Besitzer. 1676 war sie verfallen, wurde aber von Graf Wilhelm Moritz von Solms-Greifenstein zu einem Schloss ausgebaut. Als Graf Wilhelm Moritz von Solms-Greifenstein 1693 nach Braunfels umzog, verfiel die Schlossanlage zur Ruine.
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Seit 1969 kümmert sich der Greifenstein-Verein um die Erhaltung der Ruine. Sie ist öffentlich zugänglich und besitzt ein Restaurant. Beim Rundgang über das Burggelände kann man unter anderem das Gefängnis mit Folterwerkzeugen, Waffen- und Weinkeller, Wohnkammern und den doppeltürmigen Bergfried sehen. Auf dem spitzen Dach des Bruderturms befindet sich als Wetterfahne ein Greif. Über eine Wendeltreppe kann man zur Spitze der Türme gelangen. Im Turm selbst befindet sich das Glockengeläut. Weitere Glocken (über 40) können im Glockenmuseum besichtigt werden. Es befindet sich im Geschützturm. Es gibt auch noch ein Dorf- und Burgmuseum sowie eine der wenigen Doppelkapellen in Deutschland. Auf der 1462 errichteten St. Katharinenkapelle befindet sich die 1687 gebaute Barockkirche. Beide Kirchen sind durch eine Treppe miteinander verbunden.
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Auf dem Burggelände finden regelmäßig Veranstaltungen statt. So kann man beim mittelalterlichen Spectaculum mittelalterliches Markttreiben erleben. Nicht nur die Händler, sondern auch viele Besucher erscheinen dann in mittelalterlichen Kostümen. Nicht zuletzt wegen der Wanderwege rund um die Burg sowie des Kräuterlehrgartens ist die Burg Greifenstein ein beliebtes Ausflugsziel. 1995 wurde die Burg Greifenstein als Denkmal von nationaler Bedeutung in die Denkmalliste aufgenommen.
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Quelle: Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker (MH) |
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