Nachdem Recklinghausen im Jahr 1236 die Stadtrechte bekommen hatte, drängten sich die Wohnstätten innerhalb eines betürmten, festungsartigen Mauerrings zusammen. Dieser Mauerring musste sich erstmals 1296 bewähren. Allerdings bestand er diese Bewährungsprobe nicht, denn der Graf von der Mark gewann und ließ die Stadtbefestigung abreißen.
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Die nun offene Stadt erhielt nach Mitte des 14. Jahrhunderts eine neue, größere Stadtmauer. Sie stand auf einem erweiterten Gebiet und war mit einem Wall und einem Wassergraben ausgestattet. 16 Türme gab es bei dieser Stadtmauer, von denen nur noch der Stephansturm und der Wachturm erhalten sind. Außerdem besaß die Stadtmauer fünf Stadttore.
Davon ist heute keines mehr erhalten, man kennt aber ihre Lage und ihre Namen. Sie hießen: Kunibertitor, Lohtor, Steintor, Martinitor und Viehtor.
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Bis ins späte 16. Jahrhundert schützte die Stadtmauer die Bewohner von Recklinghausen. Aber 1583/84 und 1598 eroberten feindliche Truppen aus Bayern und Spanien die Stadt. Nachdem die Befestigungsanlage politisch und militärisch wertlos geworden war, wurde die Mauer im frühen 19. Jahrhundert bis auf Reste zum Abriss freigegeben. Auf dem zugeschütteten Stadtgraben entstand zunächst eine Promenade, später der Wallring. Das Stadtsiegel und das Stadtwappen führen bis heute die historische Ringmauer im Bild.
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