Osterather Mühle

Im Meerbuscher Stadtteil Osterath befindet sich am westlichen Ortsausgang an der Straße Richtung Willich die Osterather Windmühle.
1883 wurde die Mühle von der örtlichen Kirchengemeinde als Ersatz für eine sehr viel ältere Bockwindmühle, die bereits im 14. Jahrhundert erwähnt wurde, am selben Standort erbaut.

Die Osterather Mühle war die letzte im Kreis Neuss erbaute klassische Windmühle.
Windmühlen waren in dieser Zeit nämlich nicht mehr modern, denn es gab bereits die Dampfmühlen:
Sie waren deutlich flexibler einsetzbar, weil sie vom Wind unabhängig waren.
Auch in Osterath wurde fast gleichzeitig mit der neuen Windmühle eine Dampfmühle gebaut.
Die Erbauer hielten aber an der Windkraft fest.
Sie begründeten ihren Entschluss mit dem Argument, dass der Wind kostenlos zur Verfügung stände.
Sie wollten sich aber dem Fortschritt nicht verschließen und so erhielt die Windmühle eine Dampfmaschine als Hilfsantrieb für windarme Zeiten.
Allerdings hatten die Erbauer mit ihrer Entscheidung für die Windkraft wenig Glück.
Nach nur fünf Betriebsjahren brach der Kopf mit den Flügeln ab und wurde nicht mehr repariert, weil es zu teuer geworden wäre.
Danach wurde die Mühle nur noch mit Dampfkraft angetrieben.
1918 wurde der Betrieb ganz eingestellt.

Der Künstler Will Brüll kaufte 1955 die Mühle.
Er ließ sie zwischen 1962 und 1966 restaurieren und richtete sie als Wohnhaus und Werkstatt ein.
Bis heute (Stand 2009) bewohnt das Ehepaar Brüll die Mühle.