Ruine Kaiserpfalz Kaiserswerth - allgemein

Im Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth befindet sich in der Burgallee (Nummer 1) die Ruine der Kaiserpfalz Kaiserswerth.

Um 700 n. Chr. schenkte der fränkische Hausmeier Pippin II. dem Mönch Suitbertus die Rheininsel Kaiserswerth für eine Klostergründung.
Zu dieser Zeit stand hier bereits ein Hof, der sich zu einer wehrhaften Anlage entwickelte.
Um 1050 ließ der salische Kaiser Heinrich III. hier eine Pfalz errichten.
1174 ließ Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) eine neue Kaiserpfalz als mächtige Zollfestung bauen.
Sie diente aber nicht als ständiger Wohnsitz.
Die Herrscher des Mittelalters regierten nämlich „vom Pferd aus" und besuchten die Pfalzen nur auf ihren Reisen durch ihr Reich.
Die heutigen Mauern sind die Reste dieser Pfalz.

Ab 1249 hatte die Anlage nach dem Verfall der kaiserlichen Macht verschiedene Besitzer.
Von 1424 bis 1772 gehörte sie - mit kurzen Unterbrechungen - zum Kurfürstentum Köln.
1689 überließ der Kölner Erzbischof die Festung Kaiserswerth den französischen Truppen.
Ein kaiserliches Heer belagerte die Festung Kaiserswerth und eroberte sie zurück.
Im Spanischen Erbfolgekrieg - 1702 - wurde die Festung erneut von den Franzosen besetzt.
Nach zweimonatiger Belagerung, in deren Verlauf die Festung Kaiserswerth fast völlig zerstört wurde, eroberten die kaiserlichen Truppen unter Kurfürst Johann Wilhelm II. die Festung wieder zurück.
Die Sieger sprengten die Kaiserpfalz.
Bis 1711 dienten die Trümmer als Steinbruch für den Wiederaufbau der Stadt.
Von 1794 - 1799 wurde ein Hochwasserdamm durch die Anlage der Kaiserpfalz gelegt.

In den Jahren 1899 bis 1908 wurde die Kaiserpfalz das erste Mal restauriert.
Weitere Restaurationen erfolgten in den Jahren von 1967 - 1974 und von 1998 - 2001.
Erhalten sind der nördliche und südliche Teil.
Von der Osthälfte der Anlage gibt es keine oberirdischen Spuren mehr.
Die rheinseitig gelegene, sechs Meter dicke Westfront des Palas besitzt trotz der Zerstörungen immer noch eine Breite von 50 Metern und eine Höhe von 14 Metern.
Zu seinen Glanzzeiten besaß die Kaiserpfalz noch ein Geschoss mehr als die heutzutage noch erhaltene Mauer aufzeigt.