Mundloch des Stollens Gotthilf

Am Uferweg des Hengsteysees befindet sich vor dem Koepchenkraftwerk direkt rechts neben dem Restaurant "Zum Schiffswinkel" das freigelegte und durch Türstöcke und Tore gesicherte Mundloch des Stollens Gotthilf.

Der Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrgebiet e. V. hat eine große, weiße Infotafel aufgestellt, denn sonst läuft man schnell an diesem Mundloch vorbei.
Am Ende des kleinen etwa 10 bis 15 m langen Weges sieht man von der Uferstraße aus ein kleines Eisentor.
Am Eisentor kann man einen Blick in den ehemaligen Stollen werfen. Man kann ein paar Holzstiele und Holzbalken sehen.

Auf der Infotafel kann man nachlesen, dass der Stollen Gotthilf das Steinkohleflöz Sengsbank aufgeschlossen hat.
Es ist das geologisch älteste, abbauwürdige Flöz im Ruhrgebiet und kommt auch in Hohensyburg, südlich des Hengsteysees und am Kaisberg in Hagen-Vorhalle vor.

Von 1823 bis 1838 war Wilhelm Springorum Bürgermeister in Herdecke.
Er beantragte bereits 1819 beim Märkischen Bergamt in Bochum eine Genehmigung (Schürfstein) für das Aufsuchen und Abbauen von Kohle.

Obwohl der zuständige Sachbearbeiter von einem Abbau des erschürften Flözes abriet, da es ihm mit 50 cm zu schmal erschien und ihm die Kohlen zu wenig stückig vorkamen, erteilte das Oberbergamt Dortmund am 6.2.1822 Wilhelm Springorum die beantragte Abbaugenehmigung.

Das Längenfeld der Zeche Gotthilf erstreckte sich vom Schiffswinkel 1260 m weit in Richtung des Kaisbergs.
Die Zeche Gotthilf war mit Unterbrechungen von 1822 bis 1846 im Betrieb.