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Köhler

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Die Köhlerei ist ein Handwerksbetrieb, in dem der Köhler Holzkohle herstellt. Der Beruf des Köhlers ist heute fast unbekannt, da die Köhlerei in Deutschland und auch in Europa kaum noch Bedeutung hat.

Früher jedoch handelte es sich dabei um einen sehr wichtigen Beruf. Die Köhler stellten Holzkohle her, welche für die Eisenverhüttung, Glasgewinnung und die Gewinnung von Edelmetallen sehr wichtig war, da hierbei sehr hohe Temperaturen notwendig waren.

In Gegenden ohne natürliche Kohlevorkommen wurde für diese Arbeiten Holzkohle benötigt. Unmengen von Bäumen und ganze Wälder wurden dafür abgeholzt.

Als später die Steinkohle abgebaut und verwendet wurde, war der Beruf des Köhlers nicht mehr von Bedeutung.

Die Meilerverkohlung zur Herstellung von Holzkohle ist schon seit dem Altertum bekannt.

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Der Holzkohlenmeiler wird auf ebener Erde errichtet. Der Bau beginnt in der Mitte mit einem Schacht, der aus drei Fichtenstangen gebildet wird, die senkrecht in den Boden eingelassen und miteinander verbunden werden, der sogenannte Quandelschacht.

Rundherum wird dann sorgsam Holz aufgeschichtet, aus dem die Holzkohle entstehen soll. Darüber kommt das „Dach“, eine Schicht aus Holz oder Laub oder Stroh.

Das ganze Material wird mit Erde abgedeckt, um den Meiler luftdicht abzuschließen. Durch den Quandelschacht wird der fertige Meiler entzündet, indem der Köhler glühende Holzkohle hineinschüttet.

In den ersten Tagen wird in die Fülle laufend Holz nachgegeben, bis sich der Schacht bis oben gefüllt hat. Die Verbrennung regelt der Köhler, indem er rundum kleine Löcher in die Erdhöhle sticht oder sie wieder verschließt.

Der gesamte Prozess vom Aufbau bis zum Löschen des Meilers und der Ernte der Holzkohle dauert je nach Größe des Meilers ungefähr zwei bis vier Wochen.

Die fertige Holzhohle wird dann in Säcke gefüllt und verkauft.

Die Köhler führten früher ein einsames und bescheidenes Leben. Da sie den Meiler ständig beobachten und die richtige Temperatur einhalten mussten, lebten sie in kleinen Hütten neben dem Meiler.

 

Der Holzkohlenmeiler in Flaesheim 

Jedes Jahr am 1. Mai wird an dieser Stelle ein Holzkohlenmeiler entzündet. Er erinnert an die lange Tradition der Köhlerei und an die Bedeutung des Holzes und damit auch der Wälder für die erste Phase der Industrialisierung im Ruhrgebiet.

Um die Köhlerei wieder bekannter zu machen, gibt es während der Brennzeit des Meilers ein buntes Programm, besonders an den Wochenenden im Mai.

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Quelle:
Foto 1: http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite
Kohlenmeiler mit Köhler im Westfälischen Freilichtmuseum Hagen 2004
Quelle: Foto von Bdk 2004 http://de.wikipedia.org/wiki/GNU_Freie_Dokumentationslizenz

Foto 2: Medienwerkstatt Mühlacker / Die Hütte eines Köhlers in Flaesheim / NRW
Foto 3: Medienwerkstatt Mühlacker / Schautafel (Regionalverband Ruhr) eines Holzkohlenmeilers in Flaesheim / NRW
Texte: teilweise entnommen von den Schautafeln des "Regionalverband Ruhr" neben der Köhlerhütte in Flaesheim

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