Bis ca. in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein, war diese Fischart ein bedeutender Teil der heimischen Fischfauna. Vereinzelt gab es Störe in wissenschaftlichen Einrichtungen, insbesondere in Frankreich.
Der Stör wird 2 bis 3 Meter lang. Es sind in der Literatur sogar Hinweise auf "Rekordlängen von bis zu 5 m und bis zu einer Tonne Gewicht" zu finden.
Das Verbreitungsgebiet des Störs reichte von der Ostatlantikküste über Nordskandinavien bis Marokko; es gab ihn im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Seine Laichwanderung führte ihn in den Rhein, in die Elbe und in die Oder jeweils bis in die Oberläufe. Noch in den zwanziger Jahren wurde ein Stör in der Vechte, ein Nebenfluss der Ems, gefangen.
Die Ursachen für sein Verschwinden in Deutschland sind eindeutig. Der Stör wurde Opfer von Flussveränderungen, Gewässerverschmutzungen und Überfischung. Schon im 19. Jahrhundert, als die Störfischerei aus den genannten Gründen nicht mehr möglich war, wurde erfolglos versucht, den Stör künstlich zu vermehren.
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Diese Versuche werden auch heute unternommen. Der Verband Deutscher Sportfischer unterstützte die Versuche, die von der "Gesellschaft zur Rettung des Störs (A. sturio L.) e.V., mit Sitz in Rostock, unternommen wurden, den Stör vor dem Aussterben zu bewahren und beabsichtigte im Jahr 2001 eine Besatzaktion mit Stören in der Oder durchzuführen, die zum Großteil noch unverbaut war und daher nahezu ideale Lebensbedingungen für den Stör bot.
Der Stör steht auch stellvertretend für alle im Wasser lebenden Lebewesen, deren Lebensraum "Gewässer" durch Eingriffe des Menschen leichtfertig und gedankenlos vernichtet wurden.
Das Beispiel "Stör" zeigt auch, dass trotz moderner Forschung und vielfältiger Bemühungen die Folgen eines einmal eingeleiteten Prozesses, der die Vernichtung einer Tierart auslöste, nicht so einfach umgesetzt und ungeschehen gemacht werden können. Es wäre schade, wenn unser heimischer Stör auch für die Zukunft in unseren Gewässern als ausgestorbene Art nur noch in unserer Erinnerung leben müsste.
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