Ehemaliges Amtsgericht Langendreer - allgemein

Am Carl-von-Ossietzky-Platz 1 befindet sich das ehemalige Amtsgericht Langendreer.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts bemühte sich die Gemeinde Langendreer um die Einrichtung eines Amtsgerichts.
Nach längeren Verhandlungen schloss die Gemeinde im Jahr 1904 einen Vertrag mit der preußischen Gerichtsverwaltung, in dem sie sich verpflichtete, ein Amtsgerichtsgebäude und ein Gefängnisgebäude nach den Plänen der Gerichtsverwaltung zu erbauen und gegen eine jährliche Miete in Höhe von 4% der Baukosten bereitzustellen.

Als am 31. März 1909 das Gerichtsgebäude nach zweijähriger Bauzeit der Gerichtsverwaltung übergeben wurde, waren der Gemeinde durch den Bau Gesamtkosten in Höhe von 457.000 Reichsmark entstanden.
Weil die Gemeinde bestrebt war, Langendreer einen möglichst städtischen Charakter zu verleihen, hatten die Gemeindeväter ein wesentliches repräsentativeres Gebäude errichten lassen, als es ursprünglich gefordert war.

Am 1. April 1909 nahm das Amtsgericht Langendreer mit drei Richtern den Dienstbetrieb auf.
Der Gerichtsbezirk erstreckte sich neben Langendreer auch auf die Gemeinden Stockum, Somborn, Düren und Werne.

Zwischen 1943 und 1946 wurde das Amtsgericht Langendreer in eine Zweigstelle des Bochumer Amtsgerichts umgewandelt und verlor damit vorrübergehend seine Selbstständigkeit.
In der Nachkriegszeit wurden Teile des Gebäudes zusätzlich zur Unterbringung des in der Kriegszeit zerstörten Lessing-Gymnasiums genutzt.

1978/79 wurde das Amtsgericht Langendreer aufgelöst.