Festung Ehrenbreitstein - Fotos 4

In einer preußischen Mannschaftsstube wohnten normalerweise 8 - 12 Soldaten.
Sie bildeten eine Gruppe (Korporalschaft), die durch den gemeinsamen Dienst und Alltag zusammenwachsen sollte, damit sie auch im Einsatz zusammenhielt.
Etwa 1.000 Soldaten waren in Friedenszeiten in der Festung Ehrenbreitstein stationiert.
Auf den Betten lagen gut gestopfte Strohsäcke, die ausreichend Wärme und Bequemlichkeit boten.
Dazu gab es für jeden Mann ein mit Stroh gefülltes Kopfpolster sowie zwei Wolldecken.
Die gesamte Ausrüstung bis hin zum Gewehr und Säbel befand sich am Waffengerüst.
Erst 1843 setzte sich ein abschließbares Wertsachenfach durch.
Ein eiserner Kanonenofen, der mit Saar-Steinkohle beheizt wurde, und eine Öllampe ergänzten die Einrichtung.

Mit kaltem Wasser und schwarzer Seife wuschen sich die Soldaten täglich am Waschtisch.
Jede Woche wurden Handtuch und Leibwäsche und alle vier bis sechs Wochen der Bettbezug gewechselt.

Mannschaftsstube der Infanterie um 1900

Um 1900 waren die Kasernenmöbel zwar einfach, aber zweckmäßiger als in den frühen Tagen der Festung.
In einem verschließbaren Schrank befanden sich die Uniform, Ausrüstung und die persönlichen Dinge des Soldaten.
Die einzelnen Bettteile waren normiert.
So konnte man aus verschiedenen Einzelteilen ein Bett zusammenbauen.
Die Matratzen und das Kopfpolster waren nun mit Rosshaar gefüllt.
Schlitze im Bretterboden sorgten für Belüftung und erschwerten das Einnisten von Ungeziefer.
Die Hauptwaschgelegenheit der Soldaten blieb der Waschtisch.
Doch seit 1884 erlaubte die Badeanstalt vor dem Turm Ungenannt auch eine warme Dusche.
Als Heizmaterial für den Ofen in der Stube lag Saar-Steinkohle im Brennmaterialienkasten.